Habemus Papam - Das sagen die Leute
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Es geht nicht mehr voran zum Petersplatz, auch ich stecke in der Menge fest. Neben mir ein Paar aus Polen, das einige Zeit in Deutschland gelebt hat. Beide sind katholisch und gläubig,sie sind zum Heiligen Jahr angereist, um für ihre Kinder zu beten. An diesem Donnerstagabend haben sie nun auch für und mit dem neuen Papst gebetet. Sie sind sofort nach dem weißen Rauch los Richtung Petersplatz - auch wenn sie die große Menschenmenge etwas beunruhigt. Sie gehen davon aus, dass einige Leute auch aus Sensationslust gekommen sind. Für die beiden ist hingegen der Glaube wichtig, sie sagen, er sei das Wichtigste in ihrem Leben und das Habemus Papam deshalb auch ein bedeutender Moment. Vom neuen Papst erhoffen sie sich, dass er die Menschen zum wahren Glauben führen kann.
Ich treffe ein weiteres Paar, aus Berlin. Er hat italienische Wurzeln und ist katholisch, sie Deutsche und nicht gläubig. In diesem Moment beim Habemus Papam dabei zu sein, findet die Berlinerin verrückt und beeindruckend zugleich - für sie sind all die Menschen, die gekommen sind, auch ein Zeichen für die Hoffnung auf Frieden und für eine bessere Zeit. Gut findet sie, dass die Kirche sich für Menschen einsetzt und für Menschen spricht, die nicht für sich selbst sprechen können, dass die Kirche hilft und ein Netzwerk aufbaut, um eben Kranken, Armen, und Schwachen zu helfen.
Dann ist es soweit, der Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti tritt auf die Mittelloggia und in der Menge herrscht teilweise Verwirrung - einige glauben, das sei schon der neue Papst. Sie werden von denen, die sich etwas besser auskennen, informiert, dass es aber nur der Kardinal ist, der den Namen des 267. Bischofs von Rom und den Papstnamen, den er sich gegeben hat, verkündet. Es ist Kardinal Robert Francis Prevost, er gibt sich den Namen Leo XIV. Dann hält er seine erste Ansprache - auf Italienisch und teils auch Spanisch, es geht unter anderem, und das verstehen die meisten, - auch um Frieden, es gibt ein gemeinsames Ave Maria und dann spendet der neue Papst den Menschen seinen Segen.
Manchen Menschen auf dem Platz kommen die Tränen, auch die Berlinerin ist berührt - denn ihr eigener Sohn heißt Leon und erst vor einem Tag war sie bei der Beerdigung eines 20-jährigen, der ebenfalls Leon hieß. ?Und es ist irgendwie verrückt, weil du glaubst, dass es vielleicht nicht umsonst ist, wenn er diesen Namen gewählt hat. Man schafft sich eine Verbindung. Ich glaube, jeder geht mit diesem Lebensereignis für sich positiv, mit einem Stück Hoffnung, aus dieser Sache raus. Ich denke es ist natürlich auch ein Zeichen für Frieden und für eine bessere Zeit."
Die beiden Polen sagen, dass sie den Kardinal, der nun zum Papst gewählt wurde, überhaupt nicht kennen - aber sie haben etwas von dem verstanden was er gesagt hat - und: ?Wir wissen, dass der Heilige Geist sehr gut gewählt hat. Habemus Papam! "
(vatican news - sst)
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