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Papst Leo XIV. und Kardinal Tagle Papst Leo XIV. und Kardinal Tagle

Tagle: Leo hat offenes Ohr für die Welt

Kardinal Luis Antonio Tagle beschreibt in einem Interview für die vatikanischen Medien seine Eindrücke vom Konklave und der Wahl von Leo XIV., dem neuen Papst. Der philippinische Kardinal hebt die F?higkeit Leos XIV. zum Zuh?ren, seine pastorale Erfahrung und spirituelle Tiefe hervor – und erinnert zugleich an das bleibende Erbe Papst Franziskus’.

Alessandro Gisotti und Mario Galgano - Vatikanstadt

In der Sixtinischen Kapelle saßen sie nebeneinander – Kardinal Luis Antonio Tagle und Kardinal Robert Francis Prevost. Heute begegneten sie sich erneut im Apostolischen Palast, eine Woche nach dem historischen ?Habemus Papam“, das Leo XIV. zum neuen Pontifex machte. Die beiden Kirchenmänner kennen sich seit vielen Jahren. Als Präfekten ihrer jeweiligen Dikasterien – Tagle für die Evangelisierung, Prevost für die Bischöfe – arbeiteten sie eng zusammen. Im Gespräch mit den vatikanischen Medien zeichnet Tagle ein persönliches Porträt des neuen Papstes und teilt seine geistlichen Erfahrungen während des Konklaves.

?Ich habe Leo XIV. zum ersten Mal in Manila und in Rom getroffen, als er noch Generalprior des Augustinerordens war“, berichtet Tagle. Was ihn besonders auszeichne, sei sein tiefes, geduldiges Zuhören. ?Bevor er entscheidet, studiert und reflektiert er sorgfältig. Er äußert seine Gedanken ohne aufzuzwingen. Er ist intellektuell und kulturell gebildet, ohne zu prahlen, und bringt in jede Begegnung eine ruhige Herzenswärme, geprägt von Gebet und missionarischer Erfahrung.“

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Tief spirituelle Erfahrung

Die Wahl Leo XIV. erfolgte überraschend rasch, bereits am zweiten Tag. Das widersprach der verbreiteten Annahme, die Kirche sei in dieser Zeit tief gespalten. Für Tagle war das Konklave 2025 – sein zweites nach jenem von 2013 – erneut eine tiefe spirituelle Erfahrung: ?Das Konklave ist ein liturgisches Ereignis, ein Raum des Gebets, der Unterscheidung, der Reinigung. Es geht nicht um Politik oder Mehrheiten, sondern darum, Gottes Willen zu erkennen.“

?Das Konklave ist ein liturgisches Ereignis, ein Raum des Gebets, der Unterscheidung, der Reinigung. Es geht nicht um Politik oder Mehrheiten, sondern darum, Gottes Willen zu erkennen“

Tagle schildert den Moment, in dem Prevost das notwendige Quorum erreichte, als von ?heiligem Ernst und heiliger Furcht“ geprägt. ?Seine Reaktion schwankte zwischen Lächeln und tiefem Atemholen. Dann brandete Applaus auf, doch es war zugleich ein intimer Moment zwischen Jesus und ihm. 

Kein Zufall

Nach einem Jesuiten nun ein Augustiner – für Tagle ist das kein Zufall. ?Augustinus und Ignatius waren beide Suchende, weltlich geprägt, bis sie in Jesus fanden, was ihr Herz ersehnte. Ihre spirituellen Schulen wurzeln in der Gnade Gottes. Leo XIV. wird den ignatianischen Geist seines Vorgängers auf seine eigene, augustinische Weise weitertragen.“

Der neue Papst – geboren in den USA, geprägt in Peru – gilt vielen als Brückenbauer zwischen Nord und Süd. Auch in Asien, sagt Tagle, werde er bereits geliebt: ?Die Menschen lieben den Papst, gleich aus welchem Land. Auch Nichtkatholiken und Andersgläubige empfinden Zuneigung.“

?Es ging mir stets um das Wohl der Kirche, nicht um Kandidaturen.“

Auf die Frage, wie er mit dem eigenen Namen auf den Listen der ?Papabili“ umgegangen sei, reagiert Tagle bescheiden: ?Ich suche nicht das Rampenlicht. Es ging mir stets um das Wohl der Kirche, nicht um Kandidaturen. Jeder Kardinal stimmt mit den Worten: ?Ich rufe Christus zum Zeugen an, dass ich jenen wähle, den ich vor Gott für geeignet halte.‘“

Am Ende spricht Tagle über das Vermächtnis von Papst Franziskus, knapp einen Monat nach dessen Tod. ?Seine Menschlichkeit – einfach, verletzlich, für andere da sein – war ein großes Geschenk an Kirche und Welt. Wenn ihr persönliche Erlebnisse mit ihm habt: Erzählt sie. Unsere Welt braucht die Schönheit des Menschseins, die er uns gezeigt hat.“

(vatican news)

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16. Mai 2025, 14:00