Papst Leo XIV. tr?gt ein besonderes Brustkreuz
Tiziana Campisi - Vatikanstadt
Bei den Reliquien handelt es sich um vier Knochensplitter, die in die Rückseite des Silberkreuzes eingearbeitet wurden. Das Brustkreuz ist ein Geschenk des ?Circolo di San Pietro“, einer 1869 in Rom gegründeten katholischen Wohltätigkeitsvereinigung, zur Papstwahl am 8. Mai.
Die vier Knochensplitter stammen von Leo dem Großen, dem 45. Bischof von Rom, vom heiligen Augustinus, dem Bischof von Hippo, vom heiligen Thomas von Villanova, dem Erzbischof von Valencia und vom seligen Anselm Polanco, Bischof von Teruel und Märtyrer. Sie befinden sich seit dieser Woche Montag in dem Brustkreuz.
Auf Leo den Großen hatte sich der neue Papst neben Leo XIII. mit seiner Namenswahl bezogen. Leo der Große (400-461) war ein Zeitgenosse des heiligen Augustinus, der die Einheit der Kirche förderte, Häresien bekämpfte, den Vorrang des Bischofs von Rom gegenüber anderen Bischofssitzen durchsetzte und damit den Primat des Papstes förderte. Als Rom im Jahr 452 von den Hunnen unter Attila bedroht wurde, stellte er sich laut Überlieferung dem König entgegen und verhinderte ein Vordringen der Hunnen in Richtung Rom.
Idee stammt vom Kustos der Apostolischen Sakristei
Die Idee, die Reliquien in das Brustkreuz einarbeiten zu lassen, stammt vom Kustos der Päpstlichen Sakristei, Pater Bruno Silvestrini. Als er den Wunsch des Augustiner-Papstes wahrnahm, sich dem Schutz und der Führung Leos des Großen anzuvertrauen, hat er sich an den Experten Antonino Cottone gewandt. Cottone hatte bereits fünf Reliquien in traditioneller mittelalterlicher Technik für das Brustkreuz angefertigt, das Prevost am 30. September 2023, dem Tag seiner Ernennung zum Kardinal, von der Generalkurie der Augustiner geschenkt bekam.
Feinarbeit
Gesagt, getan: mit akribischer Präzision und leidenschaftlicher Hingabe realisierte der Experte ein neues, kleines Kreuz mit goldenen Papierwasserzeichen (Paperoles) auf rotem Moiré (ein Moiré-Stoff, dessen Aussehen die Maserung von Holz oder Marmor imitiert und einen schillernden Effekt erzeugt), auf dem vier winzige Papierblumen die Reliquien der vier berühmten Hirten der Kirche aufnahmen. Mit seinen geschickten Händen rollte, formte und klebte Cottone winzige Papierstreifen, um eine Reihe dekorativer Elemente zu schaffen, zwischen die er dann die kostbaren Fragmente der ?heiligen Knochen“ einfügte.
Die Übergabe an Leo XIV.
Als seine Arbeit beendet war, legte der Handwerker das ?Reliquienkreuz“ in das päpstliche Brustkreuz und übergab es bewegt Leo XIV. Der Papst nahm das mit den Reliquien der vier Bischöfe, die ihm besonders am Herzen liegen, geschmückte Brustkreuz mit Freude entgegen.
(vatican news)
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