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Archivbild: Welttag der Armen am 17. November 2024 - Mittagessen mit Papst Franziskus Archivbild: Welttag der Armen am 17. November 2024 - Mittagessen mit Papst Franziskus  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

In Memoriam Franziskus: Der Papst, der die Armen berührte

Einen Monat nach dem Tod von Papst Franziskus erinnert sich Pater Pedro Opeka, Gründer der Hilfsorganisation Akamasoa in Madagaskar, an die tiefe Verbindung des Papstes zu den ?rmsten der Armen. Seine N?he zu den Vergessenen der Gesellschaft war keine symbolische Geste – sie war gelebtes Evangelium.

Jean Charles Putzolu und Mario Galgano - Vatikanstadt

Am 8. September 2019, während seines Besuchs in Madagaskar, stand Papst Franziskus im ?Dorf der Freundschaft“ in Antananarivo, einer Siedlung für Arme, die aus den Müllhalden der Hauptstadt gerettet wurden. Ein Ort, an dem Barmherzigkeit, Würde und Zukunft greifbar werden – auch dank des charismatischen Einsatzes von Pater Pedro Opeka, einem argentinischen Priester und einstigen Schüler Jorge Mario Bergoglios in Buenos Aires.

Zum Nachhören - was der Missionar sagte

?Schon sein erster Besuch als Papst auf Lampedusa war ein Warnruf an die Welt“, erinnert sich Pater Pedro im Interview mit Vatican News. ?Es war ein Zeichen einer tiefen Sensibilität. Er stieg aus dem Papamobil, um einen Menschen zu umarmen – einen, den viele nicht umarmen wollten. Für Franziskus war das sein Bruder.“

Diese Geste sei typisch für sein Pontifikat gewesen: Franziskus habe nicht von oben herab regiert, sondern von Herz zu Herz gesprochen – besonders mit denen, die sonst übersehen werden. ?Er liebte die Menschen“, so Pater Pedro.

?Hier respektieren die Menschen ihre Gäste“ 

Als Franziskus in Akamasoa eintraf, wollten Sicherheitskräfte Absperrungen errichten. Doch Pater Pedro widersprach: ?Nicht in Madagaskar. Hier respektieren die Menschen ihre Gäste.“ Der Papst konnte sich frei unter die 8.000 Kinder mischen, sie berühren und umarmen. ?Der Kommandant der Schweizergarde weinte – so schön war es.“

Pater Pedro erinnert sich noch gut an die Worte des Papstes nach dem Besuch: ?Pedro, sieh dir die Freude dieser Kinder an, die Freude dieses Volkes.“

Papst Franziskus in Antananarivo
Papst Franziskus in Antananarivo   (AFP or licensors)

Für viele der Bewohner von Akamasoa, die einst auf Müllhalden lebten, war Franziskus zunächst ein Unbekannter. Doch als er kam, verstanden sie sofort, wer dieser Mann war. ?Sie sahen, wie er die Kinder, die Kranken und die Alten liebte. Das hat uns alle tief bewegt“, berichtet der Priester.

?Wie er die Kinder, die Kranken und die Alten liebte. Das hat uns alle tief bewegt“

?Papst Franziskus sagte zu uns: ?Ich habe hier in Antananarivo ein Licht entdeckt. Dieses Licht sollt ihr über ganz Madagaskar und über seine Grenzen hinaus verbreiten.‘“

?Es gibt immer noch viele in der Kirche, die Institution, Autorität, Reichtum und Glanz bevorzugen.“

Doch diese Nähe des Papstes zu den Armen blieb nicht ohne Widerspruch innerhalb der Kirche. ?Natürlich hat Franziskus viele angesteckt“, erklärt Pater Pedro. ?Aber nicht alle. Es gibt immer noch viele in der Kirche, die Institution, Autorität, Reichtum und Glanz bevorzugen.“

Franziskus aber habe sich am Evangelium orientiert – an Jesus, der selbst unter den Armen lebte. ?Dienen ist schwer“, sagt der Priester. ?Man leidet, man weint. Ich lebe seit 36 Jahren Tag und Nacht mit den Ärmsten der Armen. Sie sind keine Heiligen – sie lügen, sie stehlen, sie enttäuschen. Aber man muss verzeihen, vergessen und weitermachen.“

Denn am Ende gehe es um die Liebe – auch zu denen, die uns verletzt haben.

(vatican news)

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21. Mai 2025, 11:56