Papst feiert Messe in vatikanischen Grotten
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Der Papst, der am Donnerstag durch das Konklave in sein Amt gewählt worden ist, hielt eine Messe in der Nähe des Grabs des Apostels Petrus. Nach Vatikanmitteilung konzelebrierte dabei der Generalprior des Augustinerordens, Pater Alejandro Moral Anton. Leo gehört dem Augustinerorden an und war zeitweise selbst Generalprior der weltweit tätigen Gemeinschaft.
In seiner Predigt erinnerte Papst Leo XIV. an den Weltgebetstag für geistliche Berufungen an diesem Sonntag. Vor und nach dem Konklave hätten die Kardinäle über die Berufungen in der Kirche gesprochen und dass es wichtig sei, gemeinsam nach Wegen zu suchen. Am Grab des Apostels, dessen 266. Nachfolger er ist, forderte Papst Leo XIV. dazu auf, zuzuhören.
Zuhören und Brücken bauen
Dies zu lernen sei die Voraussetzung für Dialog und für das Erkennen der eigenen Berufung: ?Immer auf das Wort Gottes hören. Dann aber auch auf die anderen hören, Brücken bauen können, zuhören können, um nicht zu verurteilen, um Türen nicht zu verschließen, indem wir denken, wir hätten die ganze Wahrheit und niemand sonst könne uns etwas sagen.“
Der Augustinerpapst rief dazu auf, mutig im Zeugnis zu sein und die Freude des Evangeliums zu leben: ?ohne andere zu entmutigen, sondern vielmehr nach Wegen suchend, junge Menschen zu ermutigen, die Stimme des Herrn zu hören, ihr zu folgen und in der Kirche zu dienen“.
Papst Leo XIV. erinnerte in seiner Predigt, die er in Teilen auf Englisch und Italienisch hielt, auch an den Muttertag: Die Liebe, die Mütter ihren Kindern und Enkeln schenkten, sei ?eine der wunderbarsten Ausdrucksformen der Liebe Gottes".
Gebet an den Gräbern der Vorgänger
Nach Vatikanangaben betete Papst Leo XIV. nach der Messfeier auch an Gräbern seiner Vorgänger und vor der sogenannten Palliennische. In dieser Nische über dem Apostelgrab werden Schulterbänder namens ?Pallium“ aufbewahrt, welche Metropolitan-Erzbischöfe in aller Welt tragen. Das ?Pallium“ erinnert sie an ihre Verbindung zum Nachfolger Petri, also zum Papst.
In den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom sind zahlreiche Päpste beigesetzt, darunter Benedikt XVI. (2005-13), Johannes Paul I. (1978) und Paul VI. (1963-78). Zu normalen Öffnungszeiten sind die Grotten auch für Pilger und Touristen zugänglich. Bereits am Samstagabend hatte der neue Papst in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore am Grab seines unmittelbaren Vorgängers Franziskus (2013-25) gebetet und eine weiße Rose niedergelegt.
(vatican news - sk/bp)
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