Papst-Appell für Frieden und Abrüstung weltweit
Birgit Pottler - Vatikanstadt
?Ostern ist das Fest des Lebens“, schrieb der Papst in seiner Botschaft und kritisierte den ?Todeswillen“ in verschiedenen Teilen der Welt und Gewalt. Ausdrücklich nannte er Frauen und Migranten.
Antisemitismus besorgniserregend
Scharf kritisierte das Kirchenoberhaupt Antisemitismus weltweit und den Krieg im Gazastreifen: ?Den leidenden Christen in Palästina und Israel wie dem gesamten israelischen und palästinensischen Volk bekunde ich meine Nähe.“ Das wachsende Klima des Antisemitismus sei besorgniserregend, gleichzeitig sei die humanitäre Situation im Gazastreifen unwürdig. ?Ich appelliere an die Kriegsparteien, das Feuer einzustellen, die Geiseln freizulassen und den Menschen zu helfen, die hungern und sich nach einer friedlichen Zukunft sehnen!“
Der Papst erinnerte an die christlichen Gemeinschaften im Libanon und in Syrien. Die Menschen beider Länder sehnten sich ?nach Stabilität und Teilhabe am Schicksal ihrer jeweiligen Nation“.
Weiter Franziskus rief zum ?konstruktiven Dialog“ und Lösungen für den Jemen auf. Das Volk im Jemen durchlebe aufgrund des Krieges ?eine der schlimmsten ,verlängerten‘ humanitären Krisen der Welt.
Auch der Blick in die Ukraine und der Apell zu weiteren Friedensbemühungen fehlte nicht: ?Möge der auferstandene Christus der gepeinigten Ukraine das österliche Geschenk des Friedens zuteilwerden lassen und alle Beteiligten ermutigen, ihre Bemühungen um einen gerechten und dauerhaften Frieden fortzusetzen.“
Vergessene Krisenherde
Der Papst erinnerte an weitere Krisenherde und Konflikte weltweit und bat um Lösungen und Versöhnung: ein endgültiges Friedensabkommen für den Südkaukausus, Eintracht auf dem Westbalkan, Frieden für die Menschen in Afrika, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo, im Sudan und im Südsudan.
Das Kirchenoberhaupt erinnerte auch an die Christen, die ihren Glauben nicht frei leben können und rief zu Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit auf. ?Es kann keinen Frieden geben, wenn es keine Religionsfreiheit oder keine Gedanken- und Redefreiheit und keinen Respekt vor der Meinung anderer gibt.“
Kein Wettrüsten
?Es kann keinen Frieden geben ohne echte Abrüstung!“, so die Mahnung des Papstes. ?Der Anspruch eines jeden Volkes, für seine eigene Verteidigung zu sorgen, darf nicht zu einem allgemeinen Wettrüsten führen.“ Vielmehr seien es die ?Waffen“ des Friedens, ?die Zukunft schaffen, anstatt Tod zu säen!“
Das Osterfest im Heiligen Jahr sei außerdem Anlass, Kriegsgefangene und politische Gefangene freizulassen.
Segen ?Urbi et Orbi“
Nach dem Verlesen der Osterbotschaft spendete Papst Franziskus selbst den Segen ?Urbi et Orbi“. Rund 20 Minuten lang fuhr Franziskus danach im offenen Wagen über den Platz, grüßte und segnete die jubelnden Gläubigen. Es war das erste Mal seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, dass der Papst so auf dem Petersplatz zu sehen war.
(vatican news)
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