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Papst zum Osterfest: ?Nicht stehen bleiben“

?Christus ist überall gegenw?rtig“, aber Christen ?müssen ihn suchen und dürfen nicht stehen bleiben“. Das ist für Papst Franziskus Kern und Auftrag des Ostertages. Der ehemalige Erzpriester des Petersdoms, Kardinal Angelo Comastri, stand im Auftrag des Papstes dem Ostergottesdienst auf dem Petersplatz vor. Papst Franziskus hatte die Predigt vorbereitet. An der Messfeier nahm er mit Rücksicht auf seine Genesung nicht teil.

Birgit Pottler - Vatikanstadt

Seit dem frühen Morgen strömten Gläubige aus aller Welt zum Petersplatz. Rund 50.000 Menschen nahmen an der Feier teil. Immer wieder war die Frage zu hören: ?Kommt der Papst?“ Aber der Papst musste aufgrund seines gesundheitlichen Zustands nach der schweren Atemwegsinfektion auf die Teilnahme an der Messe verzichten. Stattdessen der Predigttext – eine Besonderheit. Nur drei Mal hatte Papst Franziskus bisher auch im Gottesdienst am Ostermorgen gepredigt – zusätzlich zur Osternacht und der großen Oster- und Friedensbotschaft zum Segen Urbi et Orbi.

Gemeinsames Osterfest weltweit

Aber Ostern im Heiligen Jahr ist besonders: Christen weltweit und in allen Konfessionen feiern 2025 das Osterfest am gleichen Tag. Zum letzten Mal war es 2014 der Fall, dass Ostern nach gregorianischem und julianischem Kalender zusammen auf den gleichen Tag fiel. Die Gläubigen auf dem Petersplatz hörten daher das Evangelium vom Ostermorgen in lateinischer und griechischer Sprache. Außerdem erklangen die Osterhymnen der byzantinischen Liturgie, die nach alter Tradition am Ostertag vor dem Papst gesungen wurden. ?Stichi und Stichira“ werden sie genannt, ?Psalmverse und Hymen“. Ein byzantinischer Chor erinnerte damit an das seltene Zusammentreffen des Ostertages für die Christen aller Konfessionen. ?Christus ist auferstanden von den Toten, hat den Tod mit seinem Tod zertreten und den Toten in den Gräbern das Leben geschenkt.“ So endet der Gesang, ein sehr bekannter byzantinischer Text, der während der Osterzeit in der Orthodoxie unzählige Male wiederholt wird und den auch das Zweite Vatikanische Konzil so zitiert.

?Keine Statue in einer Museumshalle“

?Pilger der Hoffnung“ ist das Motto diesen Heiligen Jahres. Papst Franziskus spielt in seiner Predigt für den Ostertag mit den Bildern vom ?Laufen“ und Hoffnung und Sehnsucht. ?Alle Hauptpersonen der Ostergeschichte laufen!“ Kardinal Comastri verlas die vorbereitete Predigt und gab den Auftrag des Papstes weiter: Christus nicht einschließen ?in eine schöne Geschichte“, zu einem ?Helden der Vergangenheit“ machen oder einer Statue in einer Museumshalle. ?Im Gegenteil, wir müssen ihn suchen und daher dürfen wir nicht stehen bleiben. Wir müssen uns in Bewegung setzen, hinausgehen und ihn suchen: ihn in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab.“

Überall gegenwärtig

Der Auferstandene sei überall gegenwärtig – in schwierigen und schönen Momenten: ?Er wohnt unter uns, er verbirgt und offenbart sich auch heute noch in den Schwestern und Brüdern, denen wir auf unserem Weg begegnen, in den anonymsten und unberechenbarsten Situationen unseres Lebens. Er lebt und bleibt immer bei uns, indem er die Tränen derer weint, die leiden, und indem er die Schönheit des Lebens durch unsere kleinen Gesten der Liebe vervielfacht.“

Ostern mache eine ?statische Ordnung“ unmöglich, ebenso ?ein ruhiges Sich-Einrichten in irgendeiner religiösen Gewissheit“. Im Gegenteil: Ostern ?über den Horizont hinauszuschauen“. ?Wie Maria von Magdala können wir jeden Tag die Erfahrung machen, den Herrn zu verlieren, aber wir können auch jeden Tag loslaufen, um ihn wieder zu suchen, in der Gewissheit, dass er sich finden lässt und uns mit dem Licht seiner Auferstehung erleuchtet.“

?Mit dir beginnt alles neu“

Vielmehr sollten Christen im Heiligen Jahr andere mit ihrer Hoffnung anstecken: ?Deshalb dürfen wir unser Herz nicht in den Illusionen dieser Welt ,parken‘ oder es in Traurigkeit verschließen; wir müssen voller Freude loslaufen. Laufen wir Jesus entgegen, entdecken wir die unschätzbare Gnade, seine Freunde zu sein.“ Im Staunen des Osterglaubens und in der Sehnsucht nach Frieden und Befreiung im Herzen könne man sagen: ?Mit dir, Herr, ist alles neu. Mit dir beginnt alles neu.“

Kardinal Comastri verlas den Text des Papstes und fügte ihm am Ende seine persönliche Note hinzu. Er dankte Franziskus für diese Einladung, den Glauben an den Auferstandenen und seine Nähe neu zu entfachen. ?Grazie Papa Francesco e buona Pasqua!”

Die Lesungen und Gebete des Gottesdienstes erklangen in verschiedenen Sprachen, darunter auch russisch, arabisch und chinesisch.

Gesegnete Blumen

Der Blumenschmuck auf dem Petersplatz kommt seit 40 Jahren aus den Niederlanden. Fast 80.000 Blüten schmücken den Platz dieses Jahr, darunter allein 18.000 Tulpen und 39.000 kleine Narzissen, zum Beispiel am Aufgang zum Altar. Die Blumen-Arrangeure haben dieses Jahr die Farben des Heiligen Jahres aufgegriffen – der Platz strahlt ganz bewusst in blau, rot, gelb und grün. Kein Pflänzchen steht hier zufällig. Gesegnet wurden die Blumen auch, bevor sie aus den Niederlanden auf die Reise in den Vatikan geschickt wurden – ein Ostergruß und Friedenswunsch für den Papst und die Gläubigen weltweit.

(vatican news)

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20. April 2025, 13:24