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Chrysantheme Chrysantheme 

?sterreich: Medien haben zentrale Rolle bei Suizid-Pr?vention

Die Bioethikerin Susanne Kummer hat vor den Folgen einer unverantwortlichen Berichterstattung über Suizide gewarnt. Anlass ist der Tod des Autors Niki Glattauer durch assistierten Suizid an diesem Donnerstag in Wien. Der unheilbar krebskranke 66-J?hrige hatte den Schritt zuvor ?ffentlich angekündigt, Medien verbreiteten zwei Tage vor seinem Tod ein langes Interview mit Glattauer.

?Am Welttag der Suizidprävention müssen wir über ein Phänomen sprechen, das die Prävention systematisch untergräbt“, hielt die Geschäftsführerin des Bioethik-Instituts IMABE der österreichischen Bischofskonferenz fest. Überall dort, wo assistierter Suizid legalisiert wurde, geschehe dasselbe: ?Die Zahlen werden nicht weniger. Sie steigen. Wollen wir das als Gesellschaft?“, fragte Kummer in einem Kommentar auf der Webseite des Instituts. Der Welttag der Suizidprävention ist der 10. September.

Besonders die mediale Darstellung prominenter Fälle sei heikel. ?Kein seriöser Journalist würde einem unbekannten Anrufer eine Bühne bieten, der seinen Suizid ankündigt. Warum geschieht dies also bei Prominenten?“, fragt Kummer. Mehr als 150 Studien belegten, dass sensationsträchtige Suizidberichte Nachahmungseffekte auslösten. Die Weltgesundheitsorganisation empfehle Medien daher Zurückhaltung, keine prominente Platzierung und den Verzicht auf detaillierte Methodenbeschreibungen.

Susanne Kummer in einer Audio-Stellungnahme für Vatican News

Kummer warnt zudem vor einer gesellschaftlichen Erosion der Fürsorge: ?Menschen, die mit Suizidgedanken ringen, befinden sich nicht auf einer Insel souveräner Autonomie.“ Die gesellschaftliche Akzeptanz des assistierten Suizids erzeuge subtilen Druck, Angehörigen ?eine Last zu ersparen“ oder ?der Gesellschaft Bürde zu nehmen“. Eine hochbetagte Patientin aus Belgien habe bitter gesagt: ?Erst, seit ich gesagt habe, dass ich Euthanasie will, bekomme ich Besuch von meinen Kindern und Freunden.“ 

Als Alternative fordert die Expertin den Ausbau von Palliative Care, also schmerzlindernder Behandlung am Lebensende. ?Jeder Suizid ist einer zu viel – auch der assistierte. Statt Solidarität und helfende Beziehungen zu stärken, etablieren wir den individuellen Ausstieg als gesellschaftlich akzeptable Option.“

Juristische Lage in Österreich

Seit Jahresbeginn 2022 ist assistierter Suizid in Österreich in bestimmten Fällen erlaubt, geregelt durch das Sterbeverfügungsgesetz. Voraussetzungen sind Volljährigkeit, schwere unheilbare Krankheit, ärztliche Aufklärung und ein festgelegtes Verfahren. Aktive Sterbehilfe bleibt verboten. 

(vatican news – gs)

 

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05. September 2025, 15:31