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Ein Blick in die Wallfahrtskirche Mariazell Ein Blick in die Wallfahrtskirche Mariazell 

?sterreich: Traditionelle Roma-Wallfahrt mit Weihbischof Scharl

Bereits zum 29. Mal findet am Sonntag (10. August) die traditionelle Roma-Wallfahrt nach Mariazell statt. Roma, Sinti, Lovara aus ?sterreich, Deutschland, Ungarn und anderen europ?ischen L?ndern kommen bei einer Heiligen Messe in der Basilika Mariazell um 10 Uhr zusammen.

Mit der Gemeinde feiern der Wiener Weihbischof Franz Scharl sowie Roma-Seelsorger Matthias Platzer, Pfarrer Helmut Schüler und der Mariazeller Superior P. Michael Staberl. Musikalisch wird die Heilige Messe von Romantic Death begleitet. Um 14.30 Uhr wird ein Abschlussgebet bei der Marienstatue an der Nordseite der Basilika gebetet.

Ausdruck des Glaubens und Ort der Begegnung

Für die Volksgruppe sei die Wallfahrt ein ?kraftvoller Ausdruck unseres Glaubens", ?eine spirituelle Stärkung" und ein ?wichtiges Ereignis, bei dem wir unsere Kultur feiern und präsentieren können", erklärte Manuela Horvath, Leiterin der Romapastoral der Diözese Eisenstadt, im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress.

Andere Pilgergruppen in Mariazell würden so vielleicht zum ersten Mal mit der Kultur der Volksgruppe der Roma in Berührung kommen.

Eine jahrhundertealte Tradition

Die Mariazeller Wallfahrt der Roma geht auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, die 1938 unterbrochen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergingen beinahe sechs Jahrzehnte, bis wieder Roma und Sinti zum Marienheiligtum der Magna Mater Austriae pilgerten. Seit 1996 - drei Jahre nach der offiziellen Anerkennung der Volksgruppe der Roma in Österreich - wird die Wallfahrt wieder jährlich am zweiten August-Sonntag abgehalten.

Organisiert wird sie gegenwärtig von der Romapastoral der Diözese Eisenstadt unter Leitung von Manuela Horvath in Kooperation mit dem Kulturverein österreichischer Roma. Finanzielle Unterstützung kommt von der Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramts.

Kirche zeigt bei Gedenktag Präsenz

Aus Anlass des nationalen Gedenktags für Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze am 2.August wurde vergangenen Freitag mit einer Kranzniederlegung am Wiener Heldenplatz der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti gedacht. Anwesend war auch Weihbischof Scharl. Die Kirche wolle Präsenz zeigen und die Anliegen der Betroffenen ernst nehmen, unterstrich er gegenüber Kathpress die Bedeutung der kirchlichen Präsenz bei solchen Gedenkveranstaltungen.

Nur rund ein Drittel der etwa 11.000 Roma und Sinti, die zur NS-Zeit in Österreich lebten, überlebte den Völkermord. Europaweit wurden rund 500.000 Roma und Romnja ermordet.

Zur derzeitigen Situation

In Österreich leben heute laut Schätzungen rund 40.000 bis 80.000 Roma und Sinti. Seit den 1990er-Jahren bemüht sich die katholische Kirche verstärkt um sie, sei es im Rahmen der Bischofskonferenz oder in einzelnen Diözesen wie Eisenstadt.

Viele Roma und Sinti sind römisch-katholisch, es gibt aber auch evangelische, orthodoxe und muslimische Gläubige in der Volksgruppe.

(kap - rva)

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08. August 2025, 10:53