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Schwester Lorena Jenal mit Mitarbeiterinnen in Papua-Neuguinea. Die Ordensfrau, die mit missio kooperiert, hat schon zahlreiche Frauen vor Tod und Verfolgung gerettet. Schwester Lorena Jenal mit Mitarbeiterinnen in Papua-Neuguinea. Die Ordensfrau, die mit missio kooperiert, hat schon zahlreiche Frauen vor Tod und Verfolgung gerettet.  

Hilfswerk: Opfer des Hexenwahns besser schützen

Die Stigmatisierung von Frauen als vermeintliche Hexen nimmt weltweit zu. Mittlerweile sind 46 L?nder betroffen, warnt das katholische Hilfswerk missio Aachen, das den Opfern hilft.

Das Hilfswerk missio verzeichnet eine besorgniserregende Zunahme von Gewalt gegen Frauen, Kinder und ältere Menschen, die als vermeintliche Hexen stigmatisiert werden.
?Dieses schreckliche Thema gehört keineswegs der Vergangenheit an – es ist bittere Realität für tausende Menschen weltweit. Wir brauchen eine professionelle Betreuung der Betroffenen, gute Präventionsarbeit und den politischen Willen von Regierungen, diesen Menschenrechtsverletzungen entgegenzuwirken“, fordert Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio Aachen, anlässlich des Internationalen Tags gegen Hexenwahn am 10. August.

Internationaler Tag gegen Hexenwahn am 10. August

?Wenn es in den betreffenden Ländern Gesetze gibt, die solche Taten unter Strafe stellen, müssen sie konsequent angewendet werden. Die Täter müssen bestraft werden und die Opfer dürfen nicht vergessen werden“, so von Fürstenberg weiter.

Zum Internationalen Tag gegen Hexenwahn (10. August) präsentiert missio Aachen eine aktualisierte Weltkarte, die Gewalttaten gegen vermeintliche Hexen in 46 Ländern verzeichnet. Neu hinzugekommen sei Niger, wo nun ebenfalls solche Fälle nachgewiesen würden. Im Juli starteten kirchliche Partner von missio Aachen ein Projekt in dem Land, bei dem über 800 Betroffene betreut werden.

In den vergangenen sechs Jahren hat das Hilfswerk mit rund 660.000 Euro Projekte gegen Hexenwahn gefördert, beispielsweise in Papua-Neuguinea, Benin, Ghana, Tansania oder Niger. Über 3.300 Menschen erhielten Schutz, medizinische Versorgung, Unterkunft oder psychosoziale Hilfe – für viele war es buchstäblich eine Rettung in letzter Minute.

Ein Beispiel für wirksame Hilfe ist das ?House of Hope“ in Papua-Neuguinea. Unter der Leitung von Schwester Lorena Jenal hat das Team bereits über 350 Frauen aus Lebensgefahr gerettet. In Benin engagiert sich der missio-Projektpartner Père Auguste mit 100 Freiwilligen für sogenannte Hexenkinder, die von ihren Familien verstoßen oder bedroht werden. Gemeinsam haben sie ein Schutzgesetz durchgesetzt, das Täter abschreckt und Dörfer befriedet.

Seit 1960 weltweit mindestens 55.000 Opfer

Das Ausmaß dieser Art von Menschenrechtsverletzung ist noch zu wenig bekannt, meint Werner Tschacher. Laut dem Historiker wurden seit 1960 weltweit mindestens 55.000 Menschen wegen angeblicher Hexerei getötet – mehr als während der Zeit der neuzeitlichen Hexenprozesse in Europa. In Papua-Neuguinea starben in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund 3.000 Menschen nach solchen Vorwürfen. ?Angesichts von Klimakrise, Ressourcenkämpfen, Epidemien und Hunger erwarte ich steigende Opferzahlen, da in unter Druck stehenden Gesellschaften Sündenböcke gesucht und gefunden werden“, prognostiziert der Historiker in einem Interview mit missio Aachen.

(pm – pr)
 

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05. August 2025, 10:58