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Gotische Rosette der Pariser Kathedrale Notre-Dame Gotische Rosette der Pariser Kathedrale Notre-Dame  (Massimo Santi Photographer)

?sterreich: Montags l?sst sie Gott mal ausruhen

Die US-amerikanisch-?sterreichische Holocaust-?berlebende Erika Freeman ist Gott dankbar. ?Aber man muss Geduld mit ihm haben. Er hat auch viel Geduld mit uns.“

Das sagte die 98-jährige Psychoanalytikerin der Tageszeitung ?Standard“ (Samstag). Sie selbst tritt demnach dreimal pro Woche in Dialog mit Gott, nämlich stets ab Dienstag: ?Am Freitag hat er die Moslems, Samstag die Juden, am Sonntag die Christen. Montag geb ich ihm eine Ruh.“

Freeman wurde 1927 in Wien als Tochter eines Arztes und einer Lehrerin geboren, beide Eltern waren Juden. Um sie vor den Nationalsozialisten zu retten, wurde sie im Alter von zwölf Jahren alleine zu Verwandten nach New York geschickt. In den USA wurde sie als Psychoanalytikerin der Hollywood-Prominenz bekannt: Stars wie Marlon Brando, Marilyn Monroe und Woody Allen vertrauten sich ihr an. Seit der Corona-Pandemie lebt Freeman wieder in Wien.

?Wer hasst, kann nicht neugierig sein“

Rachegefühle beschreibt Freeman in dem Interview als ?Zeitvergeudung“. Mit Blick auf ihre eigene Vergangenheit hält die Zeitzeugin fest: ?Wenn man sich rächen will, wenn man böse ist, braucht man sein Gehirn allein dafür, böse zu sein und kann es für nichts anderes nützen.“ Ihre persönliche Rache an Hitler sei ihr Überleben - und dass sie jetzt im Wiener Hotel Imperial wohne, wo Hitler nur eine Nacht war.

Auf die Frage , ob Liebe oder Hass die Welt mehr verändern, sagte Freeman: ?Hass zerstört die Welt, das ist nicht Veränderung, das ist das Ende. Liebe hilft der Welt zu wachsen. Wer hasst, kann nicht neugierig sein, nichts Neues akzeptieren.“

(kap – sk)
 

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17. August 2025, 09:29