D: Sorge über vergessene humanit?re Krisen
Der Leiter der Denkfabrik ?Centre for Humanitarian Action“ mit Sitz in Berlin sagte im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur: ?Wir sehen eine Trendumkehr, die uns große Sorge macht.“ Ohnehin gebe es meist nur für eine bis maximal zwei Krisen öffentliche Aufmerksamkeit. Für die Auswahl gibt es laut Südhoff verschiedene Kriterien - wie räumliche Nähe.
Mehr Aufmerksamkeit gebe es auch, wenn Urlaubsregionen betroffen seien oder es sich um Naturkatastrophen handele. ?Konflikte vermitteln derweil häufig medial den Eindruck: Sie lassen sich schwer durchschauen, man weiß nicht, wer die Guten, wer die Bösen sind und ob Hilfe überhaupt ankommt.“
Kaum Mittel für vergessene Krisen
Darunter litten Betroffene anderer Krisen, was überdies zu einem Zielkonflikt für Hilfsorganisationen führe. ?Politisch werben sie für vergessene Krisen, während sie im Bereich Spendenwerbung viel größere Chancen haben, für bekannte Krisen zu werben.“
So erhielt in den vergangenen Jahren die Ukraine große Medienaufmerksamkeit und große finanzielle Unterstützung. Die Folgen: Programme in der Ukraine wurden laut Südhoff viel besser abgedeckt als beispielsweise in afrikanischen Ländern. Für 2025 seien von öffentlicher Seite für die Ukraine schon 36 Prozent der notwendigen Mittel eingegangen, für den Krisenstaat Haiti dagegen nur neun Prozent.
(kna – sk)
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