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Flüchtlinge in einer Kirche Flüchtlinge in einer Kirche  (2019 Getty Images)

D: Kirchenasylgeber hoffen auf Verbesserungen durch GEAS-Reform

Am Tag des Kirchenasyls an diesem 30. August hat der Verein ?kumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche die Hoffnung ge?u?ert, dass die Reform des Gemeinsamen Europ?ischen Asylsystems (GEAS) die Lage für Flüchtlinge verbessern k?nnte. Dennoch rechnet die Organisation weiterhin mit einer hohen Zahl an Menschen, die Schutz in Kirchen suchen.

Dieter Müller, Jesuit und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Berliner Vereins, erklärte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), man hoffe, dass die GEAS-Reform Verbesserungen bringe, sei sich aber unsicher über die konkreten Auswirkungen. ?Welche EU-Mitgliedsstaaten werden dann noch mitmachen und Flüchtlinge aufnehmen? Was wird in den Lagern an den europäischen Außengrenzen passieren?“, fragte Müller. Er gehe davon aus, dass ?sicherlich weiterhin Menschen Schutz im Kirchenasyl brauchen, aber vielleicht nicht mehr im bisherigen Umfang.“ Die GEAS-Reform sieht vor, dass die Mitgliedstaaten zu einheitlichen Verfahren an den Außengrenzen verpflichtet werden, um Asylanträge schneller zu bearbeiten und die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern zu beschleunigen.

3.000 Menschen im Kirchenasyl erwartet

Die Bundesarbeitsgemeinschaft rechnet für dieses Jahr mit ähnlich vielen Kirchenasylfällen wie 2024, nämlich rund 3.000. Die meisten Asylsuchenden werden in evangelischen Gemeinden aufgenommen, da es in Deutschland mehr evangelische als katholische Kirchengemeinden gibt. Die größte Gruppe im Kirchenasyl bilden weiterhin Syrer, gefolgt von Afghanen, Iranern und Äthiopiern. Müller betonte, der Verein achte darauf, ?dass wir Menschen ins Asyl nehmen, die im Anschluss gute Bleibeperspektiven haben.“ Im Durchschnitt leben die Betroffenen drei bis vier Monate im Schutz der Kirchengemeinden.

Kritik an Rücküberstellungen und Gewalt gegen Flüchtlinge

Laut Müller handelt es sich bei nahezu jedem Fall von Kirchenasyl um einen sogenannten Dublin-Fall, bei dem Migranten aus einem sicheren Drittstaat nach Deutschland eingereist sind. Er betonte, es sei die Aufgabe der Kirchenasylgeber, ?den Finger in die Wunde zu halten.“ Er wies darauf hin, dass die Kirchen Asyl gewähren, um Abschiebung zu verhindern, wo eine Bedrohung für Leib und Leben des Geflüchteten besteht. Müller kritisierte, dass in Ländern wie Bulgarien und Kroatien ?Polizeigewalt gegen Flüchtlinge und Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung“ seien. Er berichtete von Fällen, bei denen Menschen mit Hundebissen und Knochenbrüchen zurückkehrten. Ihnen drohe in diesen Ländern zudem ?Obdachlosigkeit und Verelendung.“

Das Konzept des Kirchenasyls, bei dem Gemeinden Asylbewerber vorübergehend aufnehmen, ist bereits seit dem vierten Jahrhundert bekannt.

(kna - mg)

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30. August 2025, 12:09