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Das ?Benedikt XVI. Forum“ fand bereits zum zweiten Mal in Alt?tting statt Das ?Benedikt XVI. Forum“ fand bereits zum zweiten Mal in Alt?tting statt

?Benedikt XVI. Forum“: Sich wieder auf das Wesentliche besinnen

Die fünft?gige Tagung im bayerischen Marienwallfahrtsort Alt?tting, die dieses Jahr unter dem Motto ?Der Sinn für das Heilige“ stand, klang diesen Sonntag mit einem Pontifikalamt unter Vorsitz des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch aus. Im Interview mit Radio Vatikan l?sst Theologie-Professor Ralph Weimann die vergangenen Tage Revue passieren, die das Thema Heiligkeit mit Blick auf die Theologie des Papstes aus Bayern beleuchtet haben.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Ralph Weimann ist Mitglied des Ratzinger Schülerkreises. Gemeinsam mit dem Verein ?Fundatio Christiana Virtus“ hat er das ?Benedikt XVI. Forum“ nun schon zum zweiten Mal in Altötting organisiert.

Im Gespräch mit Radio Vatikan betonte der in Rom wirkende Priester, dass das Heilige Joseph Ratzinger, Benedikt XVI.,  schon immer in seinen Bann gezogen habe.  

?Schon als kleines Kind an Weihnachten wünschte er sich ein Messgewand, dazu ein Gebetbuch, den sogenannten Schott. Dies zog sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Gott ist der Quell aller Heiligkeit. Das hat er schon in der Familie erfahren dürfen und dann durch sein ganzes Leben getragen. Als Kardinal schrieb er in seinem Buch Der Geist der Liturgie: "Er, der Heilige, heiligt uns mit der Heiligkeit, die wir alle uns selber niemals geben könnten. Wir werden hineingezogen in den großen Prozess, in dem die Welt zugeht auf die Verheißung: Gott alles in allem." Mit diesem wunderbaren Zitat spiegelt Joseph Ratzinger das wider, was er in seinem Leben selber gelebt hat.“

Am Samstagabend fand nach dem Pontifikalamt mit Kardinal Kurt Koch eine feierliche Lichterprozession statt, die von der Basilika Sankt Anna bis zur Gnadenkapelle führte.
Am Samstagabend fand nach dem Pontifikalamt mit Kardinal Kurt Koch eine feierliche Lichterprozession statt, die von der Basilika Sankt Anna bis zur Gnadenkapelle führte.   (Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

Altötting: Ein Gnadenort 

Im bayerischen Marienwallfahrtsort Altötting werde Heiligkeit erfahrbar. Dafür stehe gleich im Zentrum die Gnadenkapelle, so Weimann weiter.

?Zahlreiche Gebetserhörung und Krankenheilungen auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria bezeugen eindrucksvoll, warum Heiligkeit und Heil in einem untrennbaren Zusammenhang stehen. Altötting hatte für Joseph Ratzinger eine besondere Bedeutung. Schon bei der Heiligsprechung von Bruder Konrad war er anwesend. Als Seminarist, Priester, Bischof und dann auch als Papst ist er an diesem Gnadenort gewesen. Er hat ihn uns allen ans Herz gelegt, und wer ihn besucht in dem Geist, das Heilige bzw. den Heiligen zu finden, der wird reich beschenkt zurückkehren.“

Prof. Ralph Weimann bei der diesjährigen Tagung in Altötting
Prof. Ralph Weimann bei der diesjährigen Tagung in Altötting   (Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

Gott als Quelle aller Heiligkeit

Beim Benediktforum habe man verschiedene Aspekte im Hinblick auf den Sinn für das Heilige betont: das Geheimnis des Heiligen in der Heiligen Schrift, den Zugang zum Heiligen, der sich uns durch den Glauben eröffnet, Gott selber als die Quelle aller Heiligkeit, blickt der deutsche Priester und Theologe auf die vergangenen fünf Tage zurück.

?Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass die Sünde uns entfernt vom Heiligen, während die Gnade, die gnadenhaft geschenkte Erleuchtung, uns zum Heiligen führt. Es wurde gezeigt, dass es ein Gesetz der Wahrheit und der Heiligkeit gibt und dass es deswegen auch eine klare Orientierung gibt. Die Begegnung mit dem Heiligen in der Eucharistie und in anderen Bereichen stand auch im Mittelpunkt, genauso wie die Schönheit als Kriterium für das Heilige. Während der Antichrist und das Böse zur Verdunklung des Heiligen führt, sind die Heiligen glaubwürdige Zeugen für den Heiligen. All diese Themen sind auf dem ?Benedikt XVI. Forum“ 2025 in Altötting behandelt worden und wir konnten großartige Referenten gewinnen, die uns tiefsinnige Ausführungen zu diesen Themen geschenkt haben.“

Samstagabend in Altötting
Samstagabend in Altötting   (Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

Gott groß werden lassen im Leben

Gerade der moderne Mensch brauche ?Zugang zum Heiligen, um heil zu werden“. Denn hier ginge es um eine geistliche Dimension, die oft vernachlässigt werde, so der deutsche Theologe weiter.

?Und die Folgen, die sehen wir dann, wenn Menschen mit schweren geistlichen Lasten belegt sind und den Weg des Lebens kaum mehr zu gehen vermögen. Hier vermag die Zuwendung zum Heiligen Abhilfe zu schaffen, gerade in der säkularen Gesellschaft. Wie kann das geschehen? Darauf wurden auf dem Benediktforum ebenfalls wichtige Hinweise gegeben. Zunächst einmal, dass man sich wieder neue Zeit nimmt, um sich auf das Wesentliche zu besinnen, in die Tiefe geht, sein Leben vor Gott reflektiert und dass man Gott groß werden lässt im Leben. Dann wird auch der Mensch erhoben, und dann wird er aus der Quelle schöpfen, die ihn innerlich heilt und ihn aufbaut. Darum soll es im Christlichen ganz wesentlich gehen.“

Die Lichterprozession mit Kard. Kurt Koch
Die Lichterprozession mit Kard. Kurt Koch   (Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

Wie Weimann herausstellte, zeige sich gerade unter jungen Menschen, dass Papst Benedikt und seine Theologie für die Kirche von heute wie auch für die Kirche von morgen von großer Bedeutung seien.

?Seine Schriften inspirieren, weil er zum einen die Wirklichkeit ins Auge fasst, aber dann zugleich Lösungen anbietet. Und die Lösungen, die führen hin zu dem, zu dem wir alle auf dem Weg sind, nämlich zu Jesus Christus, dem dreifaltigen Gott. Deswegen lohnt es sich, sich mit der Theologie Papst Benedikts zu beschäftigen. Und gerade in der Kirche von heute würde es vielen Menschen helfen, seine Tiefe, seine Schärfe der Analyse und auch seine Glaubenstiefe neu zu entdecken und sie als Quelle der Inspiration zu nutzen.“

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in Altötting
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in Altötting   (©Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

 

Der Gruß aus der Ferne

Der langjährige Wegbegleiter und Privatsekretär Papst Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, konnte zwar selbst nicht vor Ort sein. Es war ihm aber ein Anliegen, aus Litauen, seiner neuen Wirkungsstätte, folgende persönliche Botschaft an die Teilnehmer zu schicken:

?Papst Benedikt XVI. war ein Mann tiefen Glaubens; dieser Glaube gab seinem Leben die Richtung vor. Er lebte auf Gott hin, der Quelle aller Heiligkeit. Aus dieser Quelle schöpfte er tagtäglich bis zum letzten Tag seines Lebens. Besonders deutlich und erfahrbar wurde dies in der Art und Weise, wie er die heilige Eucharistie feierte. Die Begegnung mit dem drei Mal Heiligen Gott war für ihn unverzichtbarer Teil seines täglichen Lebens. In Sammlung und Andacht bereitete er sich auf die Feier des heiligen Messopfers vor und schloss sie mit einer längeren Danksagung ab. Er hatte den Sinn für das Heilige, oder besser, für den Heiligen. Dies zeigte sich auch in äußerlichen Gesten und Zeichen. Solange seine physische Kraft es zuließ, kniete er nach der Wandlung, um in einem Akt der Anbetung Gott seine Ehrerbietung auch äußerlich zu bezeugen. Geist und Leib verbanden sich zu einem Lobpreis Gottes. In seinem theologischen Wirken hat dies Eingang gefunden. Denn eine fundmentale Haltung, um glauben zu können ist die Umkehr, die zur Heiligung führt, durch die wir Anteil erhalten am Heiligen.“

Schon zum zweiten Mal fand das Benedikt-Forum im bayerischen Wallfahrtsort Altötting statt
Schon zum zweiten Mal fand das Benedikt-Forum im bayerischen Wallfahrtsort Altötting statt   (Rudolf Gehrig/CNA Deutsch)

Hintergrund

Mitten im Herzen Altöttings, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas, hat sich das Ratzingerforum als Ort des geistigen Austauschs und der theologischen Reflexion etabliert. Benannt nach dem emeritierten Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, bringt das Forum jährlich Wissenschaftler, Gläubige und Interessierte zusammen, um über Fragen des Glaubens, der Vernunft und der modernen Gesellschaft zu diskutieren. In einer Zeit wachsender Orientierungslosigkeit setzt das Ratzingerforum Impulse für eine christlich geprägte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Gegenwart – inspiriert vom Denken und Wirken seines Namensgebers.

Hier zum Nachhören

 

Zu den Teilnehmern der diesjährigen Tagung gehörten neben dem Ökumene-Verantwortlichen des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Er sprach u.a. über die Arbeit im ?Institut Papst Benedikt XVI.“, dem er als Direktor vorsteht. Zu Wort kamen auch der Theologe Andreas Wollbold, Prof. Ralph Weimann, Prälat Markus Graulich, Ludger Schwienhorst-Schönberger und Christian Schaller. Auch der orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou, der dem Neuen Ratzinger-Schülerkreis angehört, war mit dabei. Unser Partnersender EWTN war live vor Ort. Die Videos zum Benedikt-Forum können Sie unter abrufen.

(vaticannews – skr)


 

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06. Juli 2025, 12:42