?sterreich: Abschied von J?gerst?tter-Tochter
Dammer war am 18. Juli im 87. Lebensjahr verstorben. ?Ich bin überzeugt, dass Maria Dammer jetzt im Himmel mit ihren Eltern vereint ist", so Bischof Scheuer in einer ersten Reaktion.
Die Predigt hielt P. Christan Marte, Leiter des Jesuitenkollegs in Innsbruck. Er erinnerte an ein erfülltes, wenn auch oft nicht einfaches Leben der Tochter von Franz Jägerstätter. ?Franziska und die Kinder sind nach der Hinrichtung ihres Vaters auf sich allein gestellt. Maria war fünf Jahre alt. Das waren wirkliche Not-Zeiten, nicht nur materiell." Manche Menschen seien auf Abstand geblieben, hätten Franz und Franziska Jägerstätter, ihre Haltung und ihr Handeln, nicht verstehen können. ?Das war auch für Maria hart."
Doch die Erinnerung an ihre Eltern sei Maria stets sehr wichtig gewesen, und sie habe auf ihre ruhige und humorvolle Art vielen Menschen - in Österreich und weit darüber hinaus - das Lebens- und Glaubenszeugnis ihrer Eltern vermitteln können. Dies sei für sie letztlich auch eine große Kraftquelle gewesen, so Marte.
Zum Begräbnis waren neben den Familienangehörigen und der örtlichen Bevölkerung auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Kirche bzw. kirchlicher Organisationen gekommen sowie Vertreter der lokalen Politik.
Tochter eines Seligen
Franz Jägerstätter, Bauer und Mesner in St. Radegund, war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und weigerte sich aus Glaubensgründen, mit der Waffe für das NS-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen ?Wehrkraftzersetzung" zum Tod verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel durch Enthauptung hingerichtet. Er wurde am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom seliggesprochen - Im Beisein seiner damals noch lebenden Frau und seiner Töchter. Seine Frau Franziska hatte ihn stets in seiner Glaubensentscheidung bestärkt und bis zuletzt zu ihm gehalten. Sieben gemeinsame Jahre waren dem Paar geschenkt. Franziska überlebte ihren Ehemann um 70 Jahre, sie verstarb 2013.
Maria Dammer wurde am 4. September 1938 als zweite von drei Töchtern des Ehepaares Franz und Franziska Jägerstätter - sie heirateten 1936 - geboren. Während ihre beiden Schwestern Rosalia (geb. 1937) und Aloisia (geb. 1940) Bäuerinnen wurden, besuchte sie aufgrund eines Hüftleidens die Handelsschule. Danach arbeitete sie in verschiedenen Betrieben im Büro, bis sie 1963 in die katholische Pfarrgemeinde Hochburg-Ach kam, wo sie unter anderem am Standesamt und in der Buchhaltung tätig war. 1972 heiratete sie Hermann Dammer, die Ehe blieb kinderlos.
1977 zog ihre Mutter Franziska Jägerstätter bei ihnen ein. Das Ehepaar betreute sie liebevoll bis zu ihrem Tod im Alter von 100 Jahren am 16. März 2013.
(kap – gs)
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