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Apostelin der Apostel: Maria Magdalena Apostelin der Apostel: Maria Magdalena 

22. Juli: ?Maria Magdalena ist Wegbereiterin“

Maria Magdalena wurde ?über Jahrhunderte hinweg falsch dargestellt, sie wurde diffamiert und sexualisiert, der biblische Befund ignoriert": Daran erinnert die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung ?sterreichs (kfb?), anl?sslich des Gedenktages der Heiligen am 22. Juli.

Der Tag steht auf Veranlassung von Papst Franziskus seit 2016 im Rang eines Festes. Damit wurde die von Thomas von Aquin als ?Apostelin der Apostel" bezeichnete Heilige liturgisch den Aposteln gleichgestellt. Für Angelika Ritter-Grepl, die kfbö-Vorsitzende, ist diese Aufwertung mehr als symbolisch: Sie sei ?Einladung zur Umkehr und zur Anerkennung weiblicher Glaubenskompetenz" sowie eine Korrektur eines ?jahrhundertealten Unrechts".

Solange Frauen in der Kirche strukturell ausgegrenzt würden, bleibe ?die Botschaft der Auferstehung unvollständig", betonte Ritter-Grepl in der Aussendung. Maria Magdalena sei ?nicht schmückendes Beiwerk, sondern Wegbereiterin".

?Metapher für seelisches Leiden, soziale Ausgrenzung und existenzielle Enge“

Die kfbö erinnerte daran, dass Maria aus Magdala laut biblischer Überlieferung von inneren Dämonen befreit wurde, was die Frauenbewegung als ?Metapher für seelisches Leiden, soziale Ausgrenzung und existenzielle Enge" interpretierte. Als Geheilte sei sie zur mutigen Begleiterin Jesu, Unterstützerin aus eigenen Mitteln und schließlich zur ersten Zeugin des Auferstandenen sowie Verkünderin der Osterbotschaft geworden. Deutlich machten dies die Evangelien nach Lukas (Kap. 8,1-3) und Johannes (Kap. 20,1-18).

Maria Magdalena stehe damit ?für die Kraft, die aus Heilung wächst. Für Frauen, die aufstehen, ihre Stimme erheben und sich mit ihren Gaben einbringen. In ihr spiegeln sich viele Lebensgeschichten von Frauen, auch heute", so Ritter-Grepl.

Andrea Taschl-Erber: Wissen müsste Folgen haben

Am Gedenktag der Heiligen erinnerte auch die Linzer Bibelwissenschaftlerin Andrea Taschl-Erber an die zentrale Bedeutung von Frauen in der frühen Kirche. Maria Magdala gehöre ?zu den wichtigsten Gestalten in den Evangelien", erklärte die Professorin für neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholischen Privat-Universität Linz in einem Interview mit dem Onlineportal ?kath.ch" vom 22. Juli.

Am Gedenktag von Maria Magdala gelte es, ?an die wichtige Rolle von Frauen in der Gründungsgeschichte zu erinnern und den Tag 'zu ihrem Gedächtnis' (vgl. Mk 14,9) zu feiern". Denn theoretisch müsste das Wissen um die Rolle von Maria Magdala auch Folgen für die heutige kirchliche Praxis haben: ?Die Führungspositionen und Leitungsfunktionen der Frauen am Anfang ernst zu nehmen und danach die kirchliche Praxis auszurichten."

Zwar wachse mittlerweile das Interesse an Maria Magdala und anderen biblischen Frauengestalten, ?dass nun aber das sich verbreitende Wissen um die grundlegenden Rollen dieser Frauen noch immer nur bedingt Wirkung in der Verteilung kirchlicher Leitungsaufgaben erzielt, lässt erstaunen", konstatierte Taschl-Erber.

(kap – gs)

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22. Juli 2025, 17:16