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Frère Matthew von Taize? Frère Matthew von Taize? 

Frère Matthew: Taizé hinterfragt den Umgang mit Autorit?t

Die Bruderschaft von Taizé hat nach den Worten ihres Priors Frère Matthew begonnen, ihren eigenen Umgang mit Macht und Autorit?t zu überdenken. In der Juli-Ausgabe der Herder-Korrespondenz erkl?rte er, man sei in der Vergangenheit nicht immer ein Vorbild gewesen – besonders im Verh?ltnis zu jungen Menschen.

Die Gemeinschaft bemühe sich heute verstärkt um eine Kultur des Zuhörens, des Dienens und der gegenseitigen Freiheit. Ausgelöst wurde dieser Wandel durch das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen, die Frère Alois, der frühere Prior, öffentlich gemacht hatte. Seitdem gehören regelmäßige Fortbildungen für Brüder und Verantwortliche bei Jugendtreffen zum Alltag der Communauté. ?Wir haben gelernt, dass mit unserer Rolle auch Autorität einhergeht – und dass wir Verantwortung übernehmen müssen, wie wir mit ihr umgehen“, sagte Matthew.

Bereits der Gründer der Gemeinschaft, Frère Roger, habe darauf hingewiesen, dass die Brüder keine ?geistlichen Meister“ seien. Doch das Bewusstsein für die Tragweite des eigenen Einflusses habe sich erst mit der Zeit entwickelt, so der heutige Prior. ?Wie können wir diese Autorität einsetzen, um zu dienen, um zuzuhören und um einen Raum zu schaffen, in dem die Freiheit jedes Einzelnen respektiert wird?“, fragte er.

Impulse aus Rom

Frère Matthew äußerte sich auch zum synodalen Kurs von Papst Leo XIV., den er ausdrücklich würdigt. Der Stil des Papstes habe eine Wirkung, die über die katholische Kirche hinausreiche. Entscheidungsprozesse müssten im Dialog gestaltet werden, betonte der Prior: ?Wenn eine Entscheidung getroffen werden muss, brauche ich oft nur zu bestätigen, was die Arbeitsgruppe vorgeschlagen hat.“

Bei wichtigen Fragen lässt sich Matthew von vier Brüdern beraten – zwei hat er selbst ausgewählt, zwei wurden von der Gemeinschaft bestimmt. Ziel sei, Entscheidungen gemeinsam zu tragen. Doch Veränderungen benötigten Zeit und Geduld, so Matthew. Auch das sei Teil gemeinsamer Verantwortung.

Die Communauté von Taizé wurde 1942 von Frère Roger in Burgund gegründet. Heute leben dort rund 80 Brüder unterschiedlicher christlicher Konfessionen – sowie in kleineren Fraternitäten in Asien, Afrika, Lateinamerika und einem Vorort von Paris. Frère Matthew, Mitglied der anglikanischen Kirche, gehört der Gemeinschaft seit 1986 an.

(pm/kna - mg)

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30. Juni 2025, 11:49