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Kardinal Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille, wird ab 1. Juli auch Vorsitzender der Franz?sischen Bischofskonferenz Kardinal Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille, wird ab 1. Juli auch Vorsitzender der Franz?sischen Bischofskonferenz  (Vatican Media)

Frankreich: Kardinal Aveline übernimmt Bischofskonferenz-Vorsitz

Kardinal Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille, wird ab 1. Juli auch Vorsitzender der Franz?sischen Bischofskonferenz. Die katholische Nachrichtenagentur stellt den Neuen an der Spitze der katholischen Bisch?fe Frankreichs vor. Aveline folgt auf den Erzbischof von Reims, ?ric de Moulins-Beaufort, der seit 2019 für zwei mal drei Jahre amtierte.

Themen des von Franziskus sehr geschätzten Erzbischofs von Marseille sind besonders Migration und das Zusammenleben im Mittelmeerraum. Für den am Ostermontag verstorbenen Papst verkörperte der 1958 in Algerien geborene Aveline offenbar den Bischof des Mittelmeeres. 2022 nahm Franziskus ihn ins Kardinalskollegium auf und besuchte ihn im September 2023 in Marseille. Aveline hat fast seine ganze Kindheit und Jugend in dieser Stadt verbracht und ist seit 1984 dort Priester. 2008 bis 2013 war er Berater des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Von 2014 bis 2019 war er Weihbischof, seither Erzbischof von Marseille.

Aveline war der einzige der fünf Franzosen im Konklave, der eine große Diözese leitet. Als Erzbischof einer großen Hafenstadt am Mittelmeer ist er mit dem Thema Migration vertraut - und auch mit ihren Schattenseiten und der wachsenden Welle national-populistischer Reaktionen darauf.

Größter Hafen des Mittelmeers ist Schmelztiegel

Frankreichs älteste und zugleich zweitgrößte Stadt hat einen enormen Migrationsanteil. 90 Prozent der heutigen Stadtbevölkerung haben Vorfahren, die nicht aus Frankreich stammen. Ein Ruf verbreiteter Gesetzlosigkeit eilt Marseille voraus. Doch ?Massilia", einst Gründung griechischer Seefahrer und 2013 Europas Kulturhauptstadt, hat sich gemausert, hat an einem Image als Stadt mit Charme gearbeitet.

Das Tor zur Welt - und größter Hafen des Mittelmeeres - ist der Hochseehafen ?Marseille Europort". Solche Symbolik suchte Papst Franziskus mit seinem Besuch 2023. Und auch Aveline versteht diese Karte in der bewegten Welt unserer Tage zu spielen. Heute wollten viele die historische Erinnerung an das friedliche und fruchtbare Zusammenleben im Mittelmeerraum ausradieren, sagt er; und stattdessen eine Furcht vor dem je anderen und ihre eigene Ideologie durchsetzen. Doch, so Aveline: ?Wir stehen dafür, dass allen realen Bedrohungen zum Trotz auch das Gute am Werk ist."

?Wir stehen dafür, dass allen realen Bedrohungen zum Trotz auch das Gute am Werk ist“

Sorge über Brüche in Gesellschaft

Der Marseiller Erzbischof äußert sich besorgt über Brüche in Frankreichs und in Europas Gesellschaft. Es sei inzwischen schwierig geworden, ohne Beschimpfungen zu debattieren. Auch Stimmenthaltungen bei den Wahlen zuletzt zeugten von mangelndem Vertrauen in die Politik und ihre Akteure. Sein Land, Frankreich, brauche aber Engagement und Hoffnung.

Man darf vielleicht unterstellen, dass er auch Europa mit meint, wenn er sagt, Frankreich habe zu große Zweifel an sich selbst; an dem, womit es in seiner langen Geschichte beschenkt worden sei und was anderen nützlich sein könnte. Dadurch fehle ?im aktuellen Konzert der Nationen der Ton Frankreichs", weil es sich seiner selbst nicht mehr sicher genug sei.

Das Erbe des verstorbenen Franziskus nannte Aveline kurz vor dem Konklave in Rom auf Französisch ?immense" - also riesenhaft, unermesslich. Und auch wenn er nicht in die ganz großen Schuhe des Fischers treten musste - Kardinal Aveline galt als ?papabile"  - auch mit seinen Ämtern in Frankreich kann der Kardinal noch eine Menge im Sinne von Franziskus ausrichten.

(Von Alexander Brüggemann, kna - sst)

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29. Juni 2025, 10:48