D: B?tzing thematisiert Atem als Symbol für Leben und Gottesbeziehung
Ohne die Fähigkeit zu atmen sei es dem Menschen nicht möglich, zu sprechen, zu singen, zu lachen oder zu rufen. Bätzing stellte fest: ?Was unseren menschlichen Leib lebendig hält, dient also darüber hinaus der Pflege unserer Beziehungen und dem sozialen Miteinander.“ Er ergänzte, dass Menschen nicht dazu geschaffen seien, sich nur um sich selbst zu drehen und ihr Dasein zu sichern. Stattdessen sei es die Entfaltung, das Wachstum, die Kommunikation und die Erfahrung von Gemeinschaft, die das Leben als lebenswert erscheinen ließen. Auch die Gottesbeziehung lebe davon, mit dem Atem zu Gott zu sprechen, ihn singend zu preisen oder im stillen Gebet zu verweilen.
Atem Gottes als Quelle des Lebens und die Vergänglichkeit des Daseins
Bischof Bätzing betonte den Beginn des Atmens mit der Geburt und dessen Ende mit dem Tod als Markierung der Lebensspanne eines Menschen. Er zog eine Verbindung zum Schöpfungsbericht der Bibel, wonach Gott den Menschen aus Erde formte und ihm erst durch den göttlichen Atem Leben einhauchte. ?Gott atmet also auch, und indem er uns seine Lebensenergie einhaucht, werden wir lebendig. So sind wir als Ebenbilder Gottes geschaffen. Das gibt uns Würde und Gott-Verwandtschaft.“
Der Bischof machte deutlich, dass das menschliche Leben eine vergängliche Existenz sei. ?Gott gibt nicht nur unser Leben, er lässt es auch vergehen. Wenn der letzte Atemzug gehaucht ist, kehren wir zurück zum Staub der Erde. So ist der natürliche Vorgang von Werden und Vergehen, der alles Irdische prägt.“ Er reflektierte über den inneren Widerstand, den Menschen empfinden, wenn sie über diese Vergänglichkeit nachdenken. Auf die Frage, wie Gott etwas, das er liebt, einfach vergehen lassen könne, bot Bätzing eine theologische Antwort an: ?Die Antwort, die im Glauben und in der Theologie auf diese Diskrepanz entwickelt wurde, lautet: Die freie Entscheidung von Menschen, sich von Gott abzusetzen, ohne ihn sein zu wollen, hat den Lebensfaden der Gottesbeziehung gekappt.“ Er schloss mit dem Hinweis, dass der Tod und die Auferstehung Jesu eine erlösende Wende gebracht hätten: ?Jesus, der in seinem Sterben den Geist aushauchte, haucht nach seiner Auferstehung den neuen Geist und neues Leben in die Jünger ein. Und so wurde die Kirche geboren.“
(pm/dbk - mg)
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