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Pater Karl Wallner von Missio Austria zu Besuch bei uns Pater Karl Wallner von Missio Austria zu Besuch bei uns 

P. Wallner: ?5 Kardin?le im Konklave verdanken uns ihre Studien“

Fünf Kardin?le, die am letzten Konklave teilgenommen haben, verdanken ihre Priesterausbildung der Unterstützung von Missio ?sterreich. Eine Tatsache, die Pater Karl Wallner mit spürbarem Stolz erw?hnt – nicht aus Eitelkeit, sondern weil sie exemplarisch zeigt, was eine entschlossene missionarische Vision aus einem kleinen Land bewirken kann.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Anlässlich der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die in dieser Woche in Rom mit einer Audienz bei Papst Leo XIV. gipfelte, sprach Wallner über neue Dynamiken in der Weltkirche, notwendige strukturelle Erneuerungen und den missionarischen Auftrag der Kirche im digitalen Zeitalter.

Hier hören Sie das Interview mit P. Karl Wallner von Missio Österreich

Begegnung mit Papst Leo XIV.: Empathisch, präzise – und voller Sendungsbewusstsein

?Ich war sogar ein bisschen nervös“, gibt Wallner zu, als er von seiner ersten Begegnung mit Papst Leo XIV. berichtet. ?Ich war schon bei Johannes Paul II., bei Benedikt XVI. und mehrfach bei Franziskus. Aber das war jetzt die erste Begegnung mit seinem Nachfolger.“ Beeindruckt habe ihn vor allem der Stil des neuen Papstes: ?Sehr nüchtern, sehr klar, sehr empathisch, aber auch sehr präzise.“ Besonders ein Zitat des Zweiten Vatikanischen Konzils habe ihn bewegt: Die päpstlichen Missionswerke seien ?das wichtigste Instrument“ zur weltweiten Glaubensverkündigung.

Die Reaktion der sonst so nüchternen Nationaldirektoren sei entsprechend gewesen: ?Am Schluss hat mein Kollege aus Lettland zu rufen begonnen: ‘Viva il Papa!’ – in Fußballstimmung“, erzählt Wallner lachend. ?Er ist unter Applaus hinausgegangen.“

?Wir haben verlernt, den Glauben weiterzugeben“

Für Wallner ist klar: Wenn die Kirche in Europa nicht erneut eine missionarische Dynamik entwickelt, wird sie weiter schrumpfen. ?Unsere Kirchen sterben. Ich verwende dieses starke Wort bewusst. Wir haben verlernt, den Glauben weiterzugeben“, sagt er mit Nachdruck. Über Jahrhunderte sei die Glaubensweitergabe an Priester, Lehrer und Seelsorger delegiert worden – heute brauche es ein neues Bewusstsein für die Sendung aller Gläubigen. ?Die Kirche muss sich konkretisieren – durch Katechisten wie im Süden, durch Laienbewegungen, durch missionarische Verkündigung.“

Dabei sei der persönliche Glaube zentral: ?Man wird Christ, weil man einer Person begegnet, nicht einem Dogmensystem. Die Mitte ist Christus – je mehr wir ihn finden, desto mehr werden wir missionarisch.“

Medienmission und Social Media: Verkündigung von den Dächern

Eine besondere Rolle schreibt Wallner der Kommunikation zu – aber nicht bloß im Sinne von Informationsvermittlung. ?Mit Fakten kannst du niemanden gewinnen. Niemand wird katholisch, weil wir 1,4 Milliarden sind.“ Stattdessen müsse Kommunikation inspirieren, motivieren und persönlich sein. Deshalb investiert Missio Österreich gezielt in Social Media: ?Wenn wir nicht auf TikTok oder Instagram wären, wüssten viele junge Leute gar nicht, was wir tun.“

Dass dies Wirkung zeigt, macht Wallner am Beispiel von Taufen unter jungen Erwachsenen in westlichen Ländern fest. ?18.000 Jugendliche wurden in Frankreich getauft, weil andere junge Leute in den sozialen Medien begeistert über Christus sprechen.“ Die Medien, so Wallner, müssten ein zentrales Instrument der Verkündigung werden.

Von Wien nach Colombo: Priesterpatenschaften mit großer Wirkung

Seit Jahrzehnten unterstützt Missio Österreich angehende Priester durch gezielte Patenschaften – aktuell über 26.000 Priester weltweit. ?Nur die letzten vier Jahre der Ausbildung werden unterstützt – aber täglich betet der Pate für seinen Priesterstudenten“, erklärt Wallner. Die Verbindung sei persönlich: ?Wir geben Biografien weiter, die Berufungsgeschichte, ein Bild – das ist keine anonyme Spende.“

Dass diese Unterstützung Früchte trägt, belegen Zahlen eindrucksvoll: 250 Bischöfe und Erzbischöfe sowie fünf Kardinäle sind aus dieser Förderung hervorgegangen. ?Beim letzten Konklave habe ich ein bisschen frech gesagt: Missio Österreich schickt fünf Kardinäle ins Konklave.“ Eine Aussage mit Tiefgang, denn sie zeige, wie bedeutend Österreichs Beitrag zur Weltkirche sei.

?Christus, Christus, Christus“ – Der missionarische Auftrag bleibt

Trotz aller Erfolge sieht Wallner die Herausforderungen klar: Christenverfolgung, schrumpfende Kirchenbesucherzahlen in Europa, ein oft schwaches Glaubenszeugnis. Umso wichtiger sei es, dass Papst Leo XIV. die missionarische Sendung ins Zentrum rücke: ?Christus, Christus, Christus – das hat er heute gesagt. Je mehr wir ihn finden, desto mehr werden wir missionarisch.“

Und so geht Wallner gestärkt aus dieser Woche in Rom zurück nach Österreich – mit einer klaren Vision: ?Wir müssen die Weltkirche nicht nur informieren, sondern motivieren. Unsere 20 oder 50 Euro sind das Vierzig- bis Fünfzigfache wert. Und vielleicht ist der nächste Kardinal, der aus dem Süden kommt, heute gerade dabei, seine Berufung zu entdecken – mit Hilfe eines Paten aus Österreich.“

(vatican news)

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24. Mai 2025, 13:36