Klang der Hoffnung: Domchor aus Trier beim Jubil?um der Familien
Mario Galgano - Vatikanstadt
Rom, die ?Ewige Stadt“, empfängt an diesem Wochenende zum Jubiläum der Familien Pilger aus aller Welt – unter ihnen den Domchor aus Trier. Mitten im Heiligen Jahr 2025, das Papst Franziskus als Jahr der Hoffnung ausgerufen hat und das jetzt von Leo XIV. weitergeführt wird, geben die Sängerinnen und Sänger geistlichen Partituren eine Stimme. ?In Rom, in der Hauptstadt der Christenheit, singen zu dürfen – das ist für einen Kirchenchor etwas ganz Besonderes“, sagt Christoph Zimnol, Lehrer für katholische Theologie und Latein in Trier. Gemeinsam mit Kollegin Verona Kerl, Redakteurin beim Trierischen Volksfreund, berichtet er im Interview mit Radio Vatikan von der Pilgerfahrt und ihrer Bedeutung.
Seit über zehn Jahren singt Christoph im Domchor, Verona ist seit 2018 dabei. ?Die Fahrt war schon länger geplant, aber dass sie jetzt ausgerechnet ins Heilige Jahr fällt und wir einen neuen Papst haben, macht das Ganze noch viel besonderer“, erzählt Christoph. Die Gruppe sei vor allem aus ambitionierten Laien zusammengesetzt – ?viele mit viel Chorerfahrung, manche auch aus dem Jugendchor“. Ein verbindendes Element: die Liebe zur Musik und zum geistlichen Ausdruck.
Besondere Kulisse
Am Donnerstag gaben die Trierer ihr erstes Konzert in der Kirche Santa Maria dell’Anima, einem Zentrum der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Rom. ?Wir haben den Gottesdienst gestaltet und abends in dieser besonderen Kulisse mit den Wandmalereien ein Konzert gegeben“, erinnert sich Verona. ?Die Atmosphäre war ganz besonders.“ Nach dem Konzert gab’s italienisches Essen gegenüber – festlicher Abschluss eines musikalisch-spirituellen Tages.
Das Wochenende verspricht weitere Höhepunkte: Am Sonntag darf der Chor im Campo Santo Teutonico, dem traditionsreichen deutschen Friedhof im Vatikan, singen. ?Und mit ein bisschen Glück dürfen wir auch beim Regina Caeli auf dem Petersplatz singen“, hofft Verona. ?Das wäre natürlich ein riesiges Highlight für uns.“
Für die Chormitglieder ist Musik mehr als nur Klang – sie ist Ausdruck des Glaubens. ?Die eigene Stimme ist das intimste Instrument“, sagt Verona. ?Aber im Chor verschmilzt man zu einer Gemeinschaft. Das ist wie Meditation, wie getragen sein.“ Christoph ergänzt: ?Es geht um Teamwork. Wenn es klappt, dann klingt es auch. Und in der Kirche zu singen, bringt noch eine besondere Tiefe hinein.“
Verbindung mit der ganzen Christenheit
Der spirituelle Aspekt spielt dabei eine zentrale Rolle. ?Wir sind ja nicht irgendein Chor“, betont Christoph. ?Wir sind ein Kirchenchor. Und mit Liedern wie der Pilgerhymne, die wir auch hier singen, verbinden wir uns mit der ganzen Christenheit – ein kleiner, aber wesentlicher Teil eines großen Ganzen.“
Die Domchorsänger aus Trier sind dabei Teil einer viel größeren Bewegung: Im Heiligen Jahr pilgern Hunderttausende Gläubige nach Rom. Jedes Wochenende steht unter einem besonderen Thema – an diesem geht es um die Familie. In zahlreichen liturgischen Feiern, Gebetsmomenten und kulturellen Veranstaltungen erleben Pilger die Gemeinschaft des Glaubens.
Dabei bleibt auch Raum für Staunen – über Geschichte, Kunst und Atmosphäre der Ewigen Stadt. ?Rom ist einfach überwältigend“, sagt Verona. ?Diese Gässchen, die alten Steine, die Geschichte, die hier an jeder Ecke sichtbar ist.“ Christoph ergänzt schmunzelnd: ?Bei uns kostet Travertin ein halbes Vermögen – hier werden damit Brücken gebaut.“
Doch was bleibt nach dem Gesang, nach dem Pilgern, nach den Begegnungen? Für Verona Kerl ist klar: ?Man merkt, dass wir hier einen Moment des Friedens feiern dürfen – und gerade das ist heute unglaublich wichtig.“ Musik als Botschafterin des Friedens – dafür steht der Trierer Domchor an diesem Wochenende in Rom.
(vatican news)
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