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Buchtipp zum Thema "Synodalit?t" von Bischof Michael Gerber und Igna Kramp Buchtipp zum Thema "Synodalit?t" von Bischof Michael Gerber und Igna Kramp 

Buchtipp: Ein spiritueller Kompass für den synodalen Weg der Kirche

Inmitten der aktuellen Debatten und tiefgreifenden Prozesse, die die katholische Kirche weltweit und regional auf dem Weg zu einer st?rker synodalen Gestalt begleiten, ist im echter-Verlag ein passendes Werk erschienen mit dem Titel: ?Synodalit?t. Kirche vom Geist geleitet“ von Bischof Michael Gerber und Sr. Igna Kramp CJ. Das Buch, das in der Reihe ?Ignatianische Impulse“ ver?ffentlicht wurde, bietet keine trockene theologische Abhandlung, sondern einen erfrischend praxisnahen Zugang zum Thema.

Bevor wir uns dem Inhalt des Buches widmen, sei kurz erläutert, was unter ?ignatianischen Impulsen“ zu verstehen ist. Sie leiten sich von der Spiritualität des Heiligen Ignatius von Loyola (1491-1556), dem Gründer des Jesuitenordens, ab. Diese Spiritualität zeichnet sich durch eine besondere Achtsamkeit für das Wirken des Heiligen Geistes im persönlichen Leben und in der Gemeinschaft aus. Zentrale Elemente sind die ?Unterscheidung der Geister“ – das Bemühen, die Impulse Gottes von anderen Einflüssen zu unterscheiden –, das Finden Gottes in allen Dingen, die Freiheit und Indifferenz gegenüber weltlichen Gütern sowie eine tiefe Christuszentriertheit. Ignatianische Spiritualität fördert das reflektierende Gebet und die bewusste Entscheidungsfindung im Hören auf Gottes Willen.

Synodalität als geleiteter Weg

Das Buch von Bischof Gerber und Sr. Igna Kramp setzt genau hier an und überführt ignatianische Prinzipien in den Kontext des synodalen Prozesses. Die Autoren, beide mit umfangreichen Erfahrungen in der geistlichen Begleitung und in kirchlichen Führungspositionen, legen ihren Fokus auf zentrale Aspekte des Themas.

Zunächst erarbeiten die Verfasser die biblischen Wurzeln der Synodalität und zeigen auf, dass das gemeinsame Gehen, das Hören aufeinander und das Ringen um den Willen Gottes bereits in den Anfängen der Kirche angelegt sind. Diese Verankerung im Wort Gottes ist entscheidend, um Synodalität nicht als bloße Organisationsform, sondern als Wesenszug der Kirche zu verstehen.

Im Kern des Buches entfaltet sich dann, wie die ignatianische Spiritualität, insbesondere die Methode der ?Unterscheidung der Geister“, eine wertvolle Ressource für synodale Prozesse darstellt. Es geht darum, nicht nur Meinungen auszutauschen, sondern gemeinsam nach dem ?mehr“ zu suchen, nach dem, was dem Evangelium und dem Willen Gottes am besten entspricht. Die Praxis der geistlichen Unterscheidung ermöglicht es, auch in unterschiedlichen Positionen eine kreative und dynamische Spannung zu finden, die über Polarisierungen hinausführt und zu tragfähigen Entscheidungen im Geist führt.

Der dritte Abschnitt widmet sich der konkreten Anwendung. Die Autoren teilen eigene Erfahrungen aus ihrer Arbeit auf diözesaner Ebene – Bischof Gerber als Bischof von Fulda und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz – und auf überregionaler Ebene – Sr. Kramp als Leiterin der geistlichen Prozessbegleitung im Bistum Fulda und ihre frühere Tätigkeit im Bistum Mainz. Sie geben praktische Anregungen, wie der Heilige Geist synodale Wege inspirieren, wie man synodal zu guten Entscheidungen kommt und wie unterschiedliche Positionen fruchtbar gemacht werden können. Die Betonung der ?Beteiligung derjenigen, um deren Belange es geht“ ist hierbei ein zentraler Punkt, der die gelebte Praxis der Synodalität hervorhebt.

Die transzendente Dimension der Synodalität

Ein durchgehendes Leitmotiv des Buches ist die notwendige transzendente Dimension der Synodalität. Gerber und Kramp betonen, dass es beim synodalen Prozess nicht primär um innerkirchliche Machtfragen oder das Abstimmen von Mehrheiten geht, sondern darum, ?miteinander herauszufinden, was Gott mit der Kirche will.“ Dies erfordert ein tiefes Vertrauen in die Führung des Heiligen Geistes und eine Offenheit für dessen Wirken in der Versammlung der Gläubigen.

Fazit

?Synodalität. Kirche vom Geist geleitet“ ist ein überaus lesenswertes Buch. Es überzeugt durch seine spirituelle Fundierung – beide Autoren sind ausgewiesene Theologen, Sr. Kramp sogar mit zwei Doktorarbeiten – und seine klare, verständliche Sprache. Der unschätzbare Mehrwert liegt jedoch in der gelungenen Verbindung von theologischer Reflexion und ignatianischer Spiritualität mit konkreten praktischen Anregungen. Wer sich mit dem Thema ?Synodalität“ auseinandersetzt und dabei über die strukturellen und organisatorischen Fragen hinaus einen spirituellen Ansatz sucht, der hilft, die Prozesse im Vertrauen auf die Führung des Geistes zu gestalten, findet in diesem Band einen wertvollen Kompass. Es ist ein Buch, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch dazu ermutigt, den synodalen Weg als eine tief geistliche Reise zu verstehen und aktiv mitzugestalten.

Zum Mitschreiben

Michael Gerber, Igna Kramp: Synodalität. Kirche vom Geist geleitet, erschienen im echter-Verlag 2025.

Eine Rezension von Mario Galgano.

(vatican news)

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20. Mai 2025, 09:28