Schweiz: Abt Scarcella leitet wieder die Abtei Saint-Maurice
Die Entscheidung wurde durch das Dikasterium für die Bischöfe offiziell bestätigt. Am 13. Februar 2025 reisten Abt Scarcella und der Apostolische Administrator Jean-Michel Girard nach Rom, wo sie mit Kardinal Robert Francis Prevost zusammentrafen. Dieser erteilte seine Zustimmung zur Rückkehr Scarcellas ins Amt. In einem offiziellen Schreiben des Dikasteriums vom 6. März, das durch den Apostolischen Nuntius übermittelt wurde, heißt es: ?Unter Berücksichtigung der Archivierung der von der zuständigen Staatsanwaltschaft durchgeführten Ermittlungen gewährt [das Dikasterium] Ihnen das ?nulla osta‘, um Ihr Amt als Ordinarius-Abbé wieder aufzunehmen.“
Mit dieser Entscheidung endet die Amtszeit von Jean-Michel Girard als Apostolischer Administrator, und die Abtei kann ihre organisatorische Struktur wieder selbstständig festlegen sowie notwendige Ernennungen vornehmen.
Aufarbeitung der Vergangenheit bleibt ein Thema
Während die Rückkehr von Abt Scarcella für Stabilität in der Leitung der Abtei sorgt, bleibt die historische Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe in der Vergangenheit eine zentrale Aufgabe. Eine unabhängige Arbeitsgruppe aus Historikern unter der Leitung von Pierre Aubert setzt ihre Untersuchungen fort. Gleichzeitig betont die Abtei ihre anhaltenden Bemühungen um Prävention und Transparenz.
Abt Scarcella zeigte sich nach Bekanntgabe der Entscheidung des Heiligen Stuhls erleichtert: ?Ich nehme das Vertrauen des Heiligen Stuhls, mir die Erlaubnis zu erteilen, mein Amt als Abt wieder aufzunehmen, mit Gelassenheit entgegen und danke meiner Gemeinschaft für ihre unerschütterliche Unterstützung.“
Er äußerte sich auch zu den Herausforderungen der vergangenen Monate: ?Ich bitte die Gläubigen im Abteigebiet um Verständnis dafür, wie verwirrt ich bin, dass ich Gegenstand eines Prozesses war, der Zweifel und Verdächtigungen hervorgerufen haben könnte.“
Mit Blick auf das bevorstehende Heilige Jahr betonte er die Notwendigkeit der Einheit: ?Ich hoffe, dass die Dynamik des Jubiläums der Hoffnung, das wir gemeinsam mit der Weltkirche begehen, uns ein Mittel an die Hand geben wird, um die Einheit unserer Ortskirche auf der Grundlage unseres gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus, den Sieger über den Tod, zu bewahren.“
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.