?sterreichs Bisch?fe beenden Frühjahrs-Vollversammlung
Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung haben Österreichs Bischöfe demnach auch konkrete Schritte zur weiteren Umsetzung der Ergebnisse des weltweiten Synodalen Prozesses auf Ebene der Diözesen, auf nationaler Ebene sowie im Bereich der Bischofskonferenz beschlossen.
Synodalität sei in Österreich bereits gelebte Praxis, . Sehr bewährt hätten sich Mitwirkungsgremien auf Ebene der Pfarren und der Diözesen. So gestalteten etwa in den Pfarrgemeinderäten und pfarrlichen Vermögensverwaltungsräten über 40.000 gewählte Mitglieder ehrenamtlich das kirchliche Leben vor Ort mit. Auch in den Diözesen hätten in den letzten Monaten bereits konkrete Initiativen zur Stärkung der Synodalität stattgefunden.
Synodalität auf lokaler Ebene stärken
Um diese Entwicklung weiter zu fördern, werde nun durch jeden Diözesanbischof in seinem Zuständigkeitsbereich eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt, hieß es zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung. Ebenso sollten auf nationaler Ebene durch eine weitere Arbeitsgruppe unterstützende Maßnahmen erarbeitet werden.
Eine weitere Arbeitsgruppe solle sich um die Stärkung der Synodalität in der Österreichischen Bischofskonferenz und ihren Einrichtungen bemühen, während eine vierte Arbeitsgruppe mit der Frage betraut werden soll, wie von Österreich aus die Synodalität auf kontinentaler Ebene weiterentwickelt werden kann.
Weltkirchlicher Zeitplan
Eingebettet sind die synodalen Schritte in Österreich in die weltkirchlichen Vorgaben, zu denen erst jüngst aus dem Vatikan einige Konkretisierungen kamen und die in einer Kirchlichen Versammlung im Jahr 2028 münden sollen.
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Regierung
Mit Blick auf die politische Situation in Österreich betonen die Bischöfe, mit der neuen Bundesregierung zusammenzuarbeiten, sie mit ihrem Gebet begleiten und nach Möglichkeit unterstützen zu wollen. Die innenpolitischen Ereignisse und Wendungen der letzten Wochen und Monate hätten gezeigt, wie wertvoll die politische Kompromissbereitschaft gerade in einer repräsentativen Demokratie sei, so die Bischöfe in ihrer Erklärung, in der sie sich auch zu einem weiteren regelmäßigen Dialog mit allen im Parlament vertretenen Parteien verpflichten.
Österreich hat neuerdings zum ersten Mal eine Dreiparteien-Koalition aus der konservativen Volkspartei ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen NEOS. Die rechtspopulistische FPÖ, die bei der Wahl im September die meisten Stimmen erhalten hatte, war zuvor bei der Regierungsbildung gescheitert.
Eine sicherlich notwendige Konsolidierung des Budgets dürfe jedoch nicht zulasten der Schwächsten in der Gesellschaft gehen, so die Bischöfe, die zugleich davor warnen, dass mangelnde Entschlossenheit bei der Sanierung des Staatshaushalts letztlich zulasten kommender Generationen gehe und den ?Generationenvertrag“ gefährde. Bei allen Maßnahmen sei jedoch darauf zu achten, dass Österreich ein leistungsfähiger Wirtschaftsstandort mit sicheren Arbeitsplätzen bleibe.
Gerechter Kompromiss nötig
Die politische Kunst des gerechten Kompromisses benötige jedenfalls in einer Demokratie einen starken Rückhalt in der wählenden Bevölkerung. Eine Mentalität der bloßen ?Besitzstandswahrung“ entspreche dem in keiner Weise, so die Bischöfe. Sie betonen zugleich, dass Österreich trotz budgetärer Probleme ein reiches Land sei. Wörtlich appellieren sie: ?Bleiben wir großzügig bei der humanitären Hilfe im Ausland, bei der Entwicklungszusammenarbeit und gegenüber Geflüchteten.“ Diese Haltung werde letztlich für alle ein Segen sein.
Sorge bereitet Österreichs Bischöfen auch die aktuelle Weltlage. Von Pannonhalma aus haben sie dazu aufgerufen, die internationalen Bemühungen um Frieden zu intensivieren. ?Es droht ein globales Wettrüsten und viele fragen sich zu Recht, ob genug getan wird, um Konflikte rechtzeitig mit friedlichen Mitteln zu entschärfen oder zu beenden“, schreiben sie wörtlich in ihrer Erklärung, in der sie auch auf den jüngst veröffentlichten Brief des Papstes an den Direktor der Mailänder Zeitung Corriere della Sera verweisen, in dem Franziskus dazu aufgerufen hat, die Diplomatie und die internationalen Organisationen neu zu beleben. Dem könne man sich nur anschließen, so die Bischöfe und weiter wörtlich: ?Gemeinsam mit dem Papst sind wir überzeugt, dass wahrer Friede nicht nur die Abwesenheit von Krieg und Gewalt ist, sondern auf Gerechtigkeit gründet.“
Zugleich betonen die Bischöfe des seit dem Zweiten Weltkrieg neutralen Österreich aber auch das Recht auf Verteidigung - im Letzten auch mit militärischen Mitteln. In der Erklärung der Bischofskonferenz wird ein gerechter und dauerhafter Frieden für die Ukraine gefordert. Das sei etwas anderes als ein ?Deal“, in dem sich die Stärkeren über die Köpfe der Betroffenen hinweg Land, Bodenschätze, Einfluss und Macht aufteilen.
Die Bischöfe nehmen auch den Krieg im Heiligen Land in den Blick und zeigen sich einmal mehr überzeugt, dass dieser Krieg weder für Israelis noch für Palästinenser Sicherheit und Frieden bringe. ?Ohne die Anerkennung des Leidens der jeweils anderen Seite und die Überwindung von Schwarz-Weiß-Schemata kann es keinen Frieden im Heiligen Land wie im gesamten Nahen Osten geben“, heißt es in der Erklärung wörtlich. Die Bischöfe wollen im Heiligen Land zivilgesellschaftliche und religiöse Initiativen und Persönlichkeiten stärken, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen.
Mit Blick auf Syrien schrieben die Bischöfe: ?Die jüngsten Massaker an der alawitischen Minderheit und immer wieder neue regionale und lokale Gefechte erfüllen uns mit Sorge nicht zuletzt im Blick auf die bedrohten Christen. Wir sehen hier auch die internationale Staatengemeinschaft in der Pflicht, zur Stabilisierung und zum Wiederaufbau des Landes solidarisch beizutragen.“
Neue Zuständigkeiten
Aufgrund der kürzlichen von Emeritierung von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien seien auch dessen bisherige Zuständigkeiten in der Österreichischen Bischofskonferenz neu verteilt worden, teilten die Bischöfe abschließend weiter mit.
Demnach wurde der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit der Zuständigkeit für ?惭别诲颈别苍“ betraut, womit er sowohl als Präsident und Herausgeber der Kathpress als auch als Protektor der Katholischen Medien Akademie zuständig sein wird. Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler werde künftig gemeinsam mit Abt Vinzenz Wohlwend für den Bereich ?翱谤诲别苍蝉驳别尘别颈苍蝉肠丑补蹿迟别苍“ zuständig sein, hieß es weiter. Allerdings sind diese Zuständigkeiten – wie alle anderen in der Bischofskonferenz – befristet bis zur nächsten turnusmäßigen Neubestimmung, die 2026 bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz erfolgen wird.
(kap/pm - cs)
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