Unser Sonntag: Erkennen und Bekennen
Pater Maximilian Schiefermüller, Stift Admont
Mt 3, 13-17
Liebe Christen, Schwestern und Bru?der!
Was fu?r ein dramatisches Ereignis sich da am Fluss Jordan abgespielt hat! Johannes der Ta?ufer, der große Prediger und Prophet, tauft den Messias Jesus Christus. Johannes war fu?r viele Menschen damals selbst der ersehnte Retter, der Heilsbringer, der Messias.
Doch er hat die Menschen immer darauf hingewiesen, dass nicht ER es ist, auf den sie warten, sondern, dass da ein Anderer kommen wird. Johannes hat Jesus angeku?ndigt, hat ihm ?den Weg bereitet“, wie es heißt. Und so kommt es, dass Jesus schließlich auf seinen Verwandten trifft, auf Johannes, der gerade am Jordan steht, den Menschen das Nahe Kommen des Messias predigt und sie tauft. Doch er will Jesus nicht taufen – warum auch? Er ha?tte es ja nicht no?tig, getauft zu werden.
Jesus will getauft werden
Doch Jesus kann Johannes u?berzeugen: Er will, obwohl er Gott ist, ganz Mensch sein und so wie die Menschen auch getauft werden. Und Gott bezeugt ihn, beim Akt der Taufe, als seinen geliebten Sohn. Liebe Schwestern und Bru?der! Erkennen und bekennen. Johannes erkennt in seinem Verwandten Jesus Christus den lang ersehnten Retter und Messias, den Herrn, der die Welt vera?ndern wird und die Menschen erlo?sen wird. Er erkennt, dass die Zeit sich nun erfu?llt hat und durch die Taufe ein Wendepunkt der Zeiten kommen wird. Er erkennt, dass es sich gelohnt hat, den Menschen den Messias anzuku?ndigen – eben weil er jetzt erschienen ist. Die Prophezeiungen des Alten Testaments und seine eigene haben sich erfu?llt. Johannes erkennt und bekennt schließlich: Er la?sst sich umstimmen, tauft Jesus in den Fluten des Jordan und ho?rt schließlich die Zusage Gottvaters: ?Das ist mein geliebter Sohn.“
Johannes wird vom Erkenner zum Bekenner
Johannes wird vom Erkenner zum Bekenner: Noch viel sta?rker wird er fortan seinen Glauben bekennen. All das, was er damals erkennen und sehen durfte, wird er zuku?nftig verku?nden und bekennen. Dieses radikale Bekenntnis, dieser uneingeschra?nkte Glaube an Jesus Christus hat viele Menschen begeistert und auch zum Glauben gefu?hrt. Doch hat, wie wir wissen, dieses fast zu radikale Bekenntnis des Johannes Johannes schließlich auch zu seinem Tod gefu?hrt. Der Ta?ufer wurde ermordet, weil Menschen mit ihm, seinem Bekenntnis und seiner Radikalita?t ein Problem hatten. Liebe Schwestern und Bru?der! Bei unserer eigenen Taufe hat sich a?hnliches zugetragen: Auch wenn wir bzw. unsere Angeho?rigen es damals nicht ho?ren konnten:
Bei unserer Taufe hat sich auch der Himmel geo?ffnet und Gott hat zu uns zum ersten Mal gesagt: Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter! Ich stehe zu dir, weil du mein Kind bist! Diese tolle Zusage wird uns immer wieder seither geschenkt: Wir sind Gottes geliebte Kinder, To?chter und So?hne des Vaters im Himmel – so wie es Jesus war. Seit unserer Taufe sollen und du?rfen auch wir immer wieder erkennen, dass Jesus unser Herr ist. Erkennen, dass es gut ist, an ihn zu glauben – er la?sst uns nicht im Stich!
Gott hält, was er verspricht
Gott ha?lt, was er verspricht. Gott gab unseren Vor-Vorfahren einst sein Wort und dieses Wort wurde schließlich wirklich Fleisch, wurde ein Mensch, in Jesus Christus. Das du?rfen wir immer wieder erkennen. Erkennen und Bekennen! Aus der Erkenntnis heraus, dass wir geliebte To?chter und So?hne Gottes sind, dass Jesus fu?r uns gelebt, gestorben und auferstanden ist. Aus der Erkenntnis heraus, dass der Glaube an Gott, die Gemeinschaft der Kirche uns gut tun. Dass der Glaube etwas Scho?nes ist, uns Kraft, Halt und Sicherheit im Leben geben kann. Aus der Erkenntnis heraus, dass die Botschaft Gottes in der Hl. Schrift fu?r uns eine Quelle sein kann, die nie versiegt.
Aus der Erkenntnis heraus, dass der Besuch der Gottesdienste uns aufbauen und sta?rken kann. -sollen wir schließlich zu Bekennern werden, wie Johannes der Ta?ufer. Liebe Schwestern und Bru?der! Wir sind durch die Taufe und die Firmung alle zu Verku?ndern und Bekennern der frohen Botschaft gemacht worden. Wir sollen unseren Glauben bekennen, im Alltag, in unserem Lebensumfeld, in unseren Familien. Johannes konnte die Menschen mit Wort und Tat begeistern. Auch wir sind aufgefordert, durch Wort und Tat, die Botschaft Gottes und der Kirche zu leben und weiterzugeben, sodass der Glaube sich ausbreitet. Zum Jahreswechsel werden immer wieder erschreckende Statistiken pra?sentiert: Die Verfolgung von Christen hat auf der ganzen Welt massiv zugenommen!
Beten für die verfolgten Christen!
Der Besitz einer Bibel wird wie das christliche Bekenntnis in manchen La?ndern der Welt mit dem Tod bestraft! Ich bitte euch, um euer Gebet fu?r die verfolgten Christen auf der ganzen Welt. Es sind mutige Menschen – Menschen, die u?berzeugt sind von ihrem Glauben, sodass sie sogar Gefa?ngnisse, Arbeitslager und die Todesstrafe in Kauf nehmen, nur weil sie Christen bleiben wollen! Wir hier leben in einem freien Land – und ko?nnten ungesto?rt unseren Glauben leben und praktizieren. Doch viele stra?uben sich, wollen nicht erkennen und schon gar nicht bekennen. Auf die Fu?rsprache des großen Hl. Johannes des Ta?ufers bitten wir unseren Herrgott, der er uns viel Kreativita?t, Schaffenskraft, Mut und Glauben schenkt, dass wir die Botschaft von Jesus Christus wieder sta?rker leben und verku?nden! Erkennen und Bekennen.
(radio vatikan - redaktion claudia kaminski)
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